Bis Ende des Jahres soll das finale Konzept für die neue Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) stehen, im kommenden Jahr soll sie dann ihre Arbeit aufnehmen. Am Donnerstag hat die Sozialdeputation den sogenannten Zeit-Maßnahmen-Katalog von Senatorin Anja Stahmann (Grüne) für den Aufbau der Landesstelle beschlossen. Damit steht nun der Zeitplan für die nächsten Monate.
Anfang Juli hatte die Bürgerschaft mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linken und FDP den Auftrag für die Einrichtung einer Landesantidiskriminierungsstelle erteilt. Bis Ende des Jahres sei ein entsprechendes Konzept sowie ein Zeit-Maßnahmen-Katalog vorzulegen. 2021 soll sie mit einem Jahresbudget in Höhe von 400.000 Euro starten. Die Befürworter hatten in der Debatte betont, die neue Landesstelle sei nicht als Konkurrenz zum seit 2012 bestehenden Netzwerk von Initiativen und Vereinen rund um das Thema Antidiskriminierung zu verstehen. Auch viele Vertreter des Netzwerks hatten den Aufbau als Ergänzung unterstützt.
Zentrale Ansprechstation für Betroffene
„Mit der LADS schaffen wir eine Stelle, um die verschiedenen Aktivitäten im Land zu bündeln. Es fehlt in Bremen nicht grundsätzlich an Unterstützung bei Diskriminierung, aber Betroffene brauchen eine zentrale erste Ansprechstation und eine starke, von allen wesentlichen gesellschaftlichen Kreisen akzeptierte Anlaufstelle zu ihrer Unterstützung“, erklärte Stahmann am Donnerstag.
Die Sozialbehörde verweist auf eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2017: Danach hat jeder dritte Befragte Diskriminierungserfahrungen gemacht. Die Betroffenen würden aufgrund ethnischer, religiöser, geschlechtlicher oder anderer Zuschreibungen diskriminiert und ausgegrenzt. Dies zeige sich in Form struktureller Zugangsbarrieren zu gesellschaftlich wichtigen Statuspositionen, etwa im Bildungsbereich oder der Arbeitswelt, heißt es in einer Mitteilung.