Weil die Zahl der Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung während der Corona-Pandemie zurückgegangen ist, wird das Bremer Amt für Versorgung und Integration (AVIB) ab Januar kommenden Jahres ein neues Aktionsprogramm "Inklusion im Betrieb" starten. Rund 3,8 Millionen Euro soll dafür in den kommenden fünf Jahren bereitstehen. Das Geld stammt aus der Ausgleichsabgabe, die Betriebe ab 20 Mitarbeitern zahlen müssen, wenn sie keinen Behinderten beschäftigen.
Damit sollen Investitionen der Betriebe für die Einrichtung einzelner Arbeitsplätze mit bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Bislang ist dieser Zuschuss der Behörde bei 20.000 Euro gedeckelt. Bei einem Budget von zwei Millionen Euro für diesen Teil des Förderprogramms sollen so mindestens 40 inklusive Arbeitsplätze entstehen. Im Jahr 2019 gab es im Land Bremen insgesamt 109 solcher geförderten Stellen, aktuell sind es 98.
Weitere 1,8 Millionen sind für laufende Gehaltszuschüsse vorgesehen. Hier soll der Förderanteil von bislang 30 Prozent des Bruttogehalts des Arbeitnehmers auf 35 Prozent erhöht werden. Diesen Anstieg versteht die Behörde auch als Anreiz, den behinderten Kollegen den Landesmindestlohn zu bezahlen, auch wenn das entsprechende Landesgesetz das nicht vorschreibt.
Begleitet werden soll das Aktionsprogramm von einer umfangreichen Werbe- und Informationskampagne. Der Startschuss der Initiative wird am 14. Oktober in der Handwerkskammer gegeben. Dann gründet sich dort offiziell die Landesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsfirmen Bremen. Im kommenden Jahr soll dann eine weitere Veranstaltung in Bremerhaven für mehr Inklusion in Unternehmen werben.