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Zwei zusätzliche Abteilungen Bremer Bildungsbehörde stellt sich neu auf

Mit neuen Strukturen zu mehr Effizienz: Das erhofft sich Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) von einer Reorganisation ihrer Behörde. Statt bisher drei wird es demnächst fünf Abteilungen geben.
23.10.2020, 05:00 Uhr
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Bremer Bildungsbehörde stellt sich neu auf
Von Jürgen Theiner

Die Bildungsbehörde stellt sich in den nächsten Monaten organisatorisch neu auf. Anfang November werden zwei neue Abteilungen aus der Taufe gehoben, bei den Leitungspositionen gibt es interessante Personalien. Die neuen Strukturen sollen helfen, Aufgabenfelder klarer abzugrenzen, insbesondere aber das Tempo beim Bau neuer Schulgebäude zu erhöhen.

Bisher gliedert sich die Bildungsbehörde in drei Abteilungen. Neben den sogenannten Zentralen Diensten mit dem Personal- und Finanzmanagement gibt es die Bereiche Kinder und Bildung, sprich: Kitas und Schulen. Dass es in diesem Gefüge Veränderungen geben soll, hatte Senatorin Claudia Bogedan (SPD) den Beschäftigten schon bei einer Personalversammlung vor gut einem Jahr mitgeteilt. Jetzt wird es konkret. So wird aus der Abteilung Bildung für die Stadtgemeinde Bremen ein kommunales Schulamt ausgegliedert, wie es in Bremerhaven schon länger existiert. Bisher waren in der Abteilung ministerielle und kommunale Belange gebündelt.

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Man kümmerte sich dort also sowohl um die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Bildungseinrichtungen als auch um Unterrichtsversorgung, Schulaufsicht sowie Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den einzelnen Schulen – also um das, wofür ein kommunales Schulamt normalerweise zuständig ist. Dieser Block wird nun abgekoppelt, er firmiert künftig als eigenständige Abteilung der Bildungsbehörde. Für die Leitung holte Claudia Bogedan mit Torsten Klieme einen erfahrenen Organisator an Bord. Er hatte zuletzt in Sachsen-Anhalt ein Landesschulamt aufgebaut.

Niels Weller für den Schulbau

Mit Interesse wird über die Bildungsbehörde hinaus eine weitere Personalie verfolgt. Für die neue Abteilung Schulbau warb das Bildungsressort aus der Finanzbehörde Niels Weller ab. Als Referatsleiter war er dort bisher für das Schuldenmanagement des kleinsten Bundeslandes zuständig. Sein Alltag bestand unter anderem darin, auslaufende Darlehen und Anleihen umzuschulden, also Bremens Verbindlichkeiten neu zu strukturieren. Weller jonglierte mit Milliarden. Behördenintern, aber auch in der Politik, erwarb er sich dabei einen guten Ruf. Nun soll er die künftige Schulbauabteilung führen.

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Auf Weller lastet auch in neuer Verwendung ein enormer Erfolgsdruck, denn Bremens Schulen platzen aus allen Nähten. Neu- und Ausbauten sind in fast allen Stadtteilen geplant. 2019 war eigens eine Senatskommission für den Schul- und Kita-Bau eingerichtet worden, die nach Wegen zur Beschleunigung der Bautätigkeit suchen sollte. Um diese Kommission ist es zuletzt etwas still geworden. Es gibt nämlich rechtliche Unwägbarkeiten beim angestrebten Einsatz der stadteigenen Brebau als Bauherr im Schulbereich. „Das ist ein Knoten, der durchgeschlagen werden muss“, bestätigt Annette Kemp, die Sprecherin der Bildungsbehörde.

Auf einer anderen Führungsposition hat sich bereits zum 1. Oktober etwas getan. Zu diesem Datum übernahm Ursula Held die Abteilungsleitung Bildung. Für diese Position gab es zahlreiche Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Am Ende des Auswahlverfahrens erhielt die bisherige Führungskraft aus der niedersächsischen Schulverwaltung den Zuschlag.

Dem Platzmangel entgegen

Was erhofft sich nun die Behörde von ihrer Reorganisation? „Entscheidungen können künftig schneller fallen und auf mehr Schultern verteilt werden“, ist Annette Kemp überzeugt. Die Zahl der Schultern lässt sich sogar recht präzis beziffern. Rund 25 zusätzliche Stellen wird es in der Bildungsbehörde geben, wenn die neuen Abteilungen komplett ausgestattet sind.

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Dafür braucht es auch neue Räumlichkeiten. Bereits jetzt platzt der Hauptsitz am Rembertiring aus den Nähten, zusätzliche Räume wurden schon in unmittelbarer Nachbarschaft an der Emil-Waldmann-Straße sowie im alten Postamt 5 angemietet. Aktuell werde ein weiterer Standort ins Auge gefasst, sagt Annette Kemp.

Derweil hinkt ein anderes Projekt seinem Zeitplan hinterher. Das geplante Institut für Qualitätsentwicklung im Land Bremen (IQHB) ist noch nicht aus der Taufe gehoben, die Leitungsstelle zwar ausgeschrieben, aber noch nicht besetzt. „Wir sind mitten im Prozess und hoffen auf viele interessante Bewerbungen“, so Kemp.

Info

Zur Sache

Bildungsbehörde

Die senatorische Behörde für Kinder und Bildung (SKB) besteht in dieser Kombination seit der Bürgerschaftswahl 2015. Als sich damals der Senat unter Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) neu formierte, wurde der Kita-Bereich aus dem Sozialressort aus- und an das Bildungsressort angegliedert. Aktuell hat das Ressort 315 Mitarbeiter in der Kernverwaltung, also ohne das Lehrpersonal an den Schulen und die Betreuer in den städtischen Kitas.

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