Welche inhaltlichen Schwerpunkte vertreten Sie?
Mein politischer Schwerpunkt ist die Gesundheitspolitik. Aus meiner langjährigen ärztlichen Tätigkeit, weiß ich, dass unser Gesundheitssystem gerechter werden muss. Ich setze mich ein für eine bessere Gesundheitsversorgung und Pflege und lege einen besonderen Schwerpunkt auf die Prävention und Gesundheitsförderung, also auf gute und gesunde Lebensbedingungen für alle Menschen, von der Geburt bis ins hohe Alter. Zusätzlich engagiere ich mich im Kulturausschuss für die Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes. Wir müssen Rassismus verlernen. Dafür ist es notwendig, die koloniale Vergangenheit endlich aufzuarbeiten. In der nächsten Wahlperiode möchte ich mit grüner Regierungsbeteiligung an diesen Themen weiterarbeiten.
Wie wollen Sie sich in Berlin für Ihren Wahlkreis einsetzen?
Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsbedrohung unserer Zeit. Die Erderhitzung führt zu immer mehr Todesfällen durch Hitze, Allergien nehmen zu und die Gefahr weiterer Pandemien steigt, wenn wir nicht endlich damit beginnen, unsere Umwelt zu schützen. Was dem Klima hilft, ist auch gut für unsere Gesundheit. Gerade für uns an der Küste ist Klimaschutz besonders wichtig. Die gesundheitspolitischen Entscheidungen, die wir in Berlin treffen, haben direkte Auswirkungen auf die Bremerinnen und Bremer. Etwa ob die Pflegeversicherung sinnvoll reformiert wird, die Geburtshilfe besser wird oder Menschen in seelischer Not schnell einen Therapieplatz finden. Die Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist mithilfe des Bundes verbessert worden, doch der ÖGD braucht genauso wie die Krankenhäuser langfristige Planungssicherheit.
Wie schätzen Sie Ihre Verankerung im Wahlkreis ein?
Sehr gut. Ich lebe in Bremen, meine Kinder sind hier zur Schule gegangen, hier habe ich lange als Ärztin gearbeitet, hier genieße ich Kunst und Kultur. Der direkte Kontakt zu den Bremerinnen und Bremern ist das A und O. Ich bin im Monat etwa zwei Wochen in Berlin und zwei Wochen in Bremen unterwegs. In Bremen und Bremerhaven besuche ich regelmäßig Initiativen und Projekte, so bekomme ich ganz unmittelbar eine Rückmeldung, wo der Schuh drückt, und welche Effekte meine Arbeit und die Gesetzgebung in Berlin haben.
Welche Aufgabe möchten Sie in Ihrer Fraktion übernehmen?
Ich möchte weiter meine fachliche Expertise einbringen und die Bremerinnen und Bremer im Bundestag vertreten. Obwohl es gelungen ist aus der Opposition heraus wichtige Themen anzustoßen, so ist es dringend notwendig, dass wir Grünen endlich auch im Bund ans Steuerrad der Regierung kommen, für konsequenten Klimaschutz, Gesundheit und Gerechtigkeit.
Wenn Ihre Partei mitregiert, was sollte sofort umgesetzt werden?
Klimaschutz hat höchste Priorität, denn unsere globalen Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit stehen auf dem Spiel. Nach jahrelangem Stillstand brauchen wir in vielen Bereichen endlich eine zukunftstaugliche Politik, zum Beispiel den beschleunigten Kohleausstieg, eine menschenwürdige Grundsicherung, einschließlich der Abschaffung der Hartz IV-Sanktionen und mehr politische Aufmerksamkeit für Kinder. Statt einer reaktiven Politik, die erst auf Krisen wie die Corona-Pandemie oder die Klimakrise reagiert, müssen wir vorsorgen und vorausschauen. Grundsätzlich wünsche ich mir mehr gesellschaftlichen Dialog. Niemand kann allein die Welt verbessern, wir brauchen alle Verbündete. Miteinander reden hilft.