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60 Euro für alle Bremer Kinder Familiencard ab Sommer

60 Euro, die Bremer Kinder und Jugendliche für beliebige Freizeitangebote ausgeben können: Per Familiencard soll dieses Guthaben ab Sommer verfügbar sein. Das hat die Bürgerschaft am Mittwoch beschlossen.
23.03.2022, 17:36 Uhr
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Familiencard ab Sommer
Von Jürgen Theiner

Die sogenannte Familiencard mit einem Guthaben von 60 Euro für alle Minderjährigen im Land Bremen soll im Sommer kommen. Das hat die Bürgerschaft am Mittwoch mit den Stimmen der rot-grün-roten Koalition beschlossen. Auch die FDP und der Abgeordnete Peter Beck (Bürger in Wut) votierten dafür. Die Kinder und Jugendlichen sollen ihr Guthaben nicht nur für klassische öffentliche Angebote wie Bäder, Bibliotheken und andere Kultureinrichtungen ausgeben können, sondern auch für kommerzielle Veranstaltungen – also beispielsweise in Escape-Rooms oder Lasertag-Arenen, sofern sich solche Anbieter der technischen Infrastruktur für die Familiencard anschließen. Wann genau die Karten ausgegeben werden, steht noch nicht fest. Befristet ist das Angebot auf zunächst zwei Jahre, in denen die 60 Euro jeweils verfügbar sein werden.

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In der Debatte über die Einführung der Karte ging es streckenweise hoch her. Die CDU-Sozialpolitikerin Sandra Ahrens warf der Koalition vor, mit den geschätzten jährlichen Kosten von rund zwölf Millionen Euro werde lediglich "Wahlkampfhilfe für Bürgermeister Bovenschulte" geleistet, damit dieser mit der neuen Wohltat in Verbindung gebracht werde. "Es wird jedoch nur von den eigentlichen Problemen abgelenkt", meinte Ahrens. Einkommensschwache Familien hätten über die sogenannte "Blaue Karte" Anspruch auf noch größere finanzielle Unterstützung als die besagten 60 Euro, könnten diese Hilfen jedoch häufig nicht abrufen, weil der Bewilligungsvorgang in der Sozialbehörde viele Monate in Anspruch nehme. Das sei beschämend.

Vertreter der Koalition lobten das Projekt hingegen. SPD-Sozialpolitikerin Birgitt Pfeiffer sah darin nicht zuletzt ein Stück Entschädigung "für entgangene Freuden", denn Kinder und Jugendliche hätten unter dem Wegfall vieler Angebote während der Pandemie besonders gelitten. Ihnen solle mit der Familiencard "ein Stück Normalität" zurückgegeben werden.

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