Zwölf Millionen Euro will Bremen für eine Familiencard bereitstellen, mit der Kinder und Jugendliche Freizeit- und Bildungsangebote nutzen können. So sieht es der Haushaltsentwurf vor, den die rot-grün-rote Bürgerschaftskoalition im Dezember vorgestellt hatte. Wie berichtet, soll jeder und jede Minderjährige in Bremen und Bremerhaven eine Karte mit einem jährlichen Budget von 60 Euro bekommen.
Laufzeit zunächst auf zwei Jahre befristet
Über die genaue Ausgestaltung der Familiencard, die aus Mitteln des Bremen-Fonds finanziert werden soll, diskutiert am Mittwoch die Bürgerschaft. Eine Frage lautet: Für welche Angebote kann das Geld verwendet werden? Neben Stadtbibliotheken, Museen, Theatern und Schwimmbädern kämen auch kommerzielle Anbieter infrage, heißt es in dem vorab eingereichten Antrag von SPD, Grünen und Linken. Als Beispiele werden Kinos, Escape Rooms oder Erlebniswelten genannt. Auch die Laufzeit der Familiencard ist noch nicht endgültig geklärt. Vorläufig ist das Projekt auf zwei Jahre befristet – eine Fortführung sei allerdings "erstrebenswert", ist im Antrag zu lesen.
"Kinder und Jugendliche haben unter der Corona-Krise besonders gelitten, das gilt bis heute. Mit der Familiencard wollen wir ein deutliches Signal für alle Familien in unserem Land setzen, dass wir sie mit den Auswirkungen nicht alleine lassen, sondern uns konkret um sie kümmern", erklärt Birgitt Pfeiffer, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Die Karte helfe nicht nur den Kindern und Jugendlichen, sondern auch den Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen, sagt Sahhanim Görgü-Philipp (Grüne). Notwendig seien mehrsprachige Informationsangebote, um alle Familien zu erreichen. Kindern und Jugendlichen müsse ein Stück Normalität gewährt werden, so Sofia Leonidakis. Die kinderpolitische Sprecherin der Linkfsraktion sagt: "Ein bisschen Spaß in unsicheren Zeiten ist das Mindeste, was wir ihnen bieten können."