Die niedergelassenen Ärzte stehen laut der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) bereit, um mit Corona-Impfungen in den Praxen beginnen zu können. „Regelmäßig kommen Anfragen von Ärzten, wann es losgeht“, sagt KVHB-Sprecher Christoph Fox. Im Bund laufen derzeit offenbar konkrete Planungen, dass ab dem zweiten Quartal mit der Impfkampagne in Praxen begonnen werden soll. Das berichtete zuerst das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“.
Die Bundesregierung arbeite an einem „Distributionskonzept“, wonach Impfstoff an die bundesweit etwa 100.000 Arztpraxen verteilt werden soll. „Bereits ab April, wenn deutlich mehr Impfstoff vorhanden sein soll, könnten sich Impfwillige dann bei ihrem Hausarzt melden, heißt es aus Regierungskreisen“, berichtete das Magazin an diesem Donnerstag. Erste Punkte stünden fest: Praxen sollen demnach Impfstoff bis zu vier Wochen im Voraus bestellen können. Im Schnitt sollen für jede Praxis etwa 100 Dosen wöchentlich verfügbar sein.
„Impfungen gehören zum ureigensten Geschäft der Ärzte. In der Grippesaison werden jedes Jahr innerhalb von Wochen bundesweit Millionen Menschen in den Praxen geimpft“, sagt KVHB-Sprecher Fox. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte in dem Bericht des Magazins vorgerechnet, dass bei bundesweit nur 50.000 teilnehmenden Praxen und etwa 20 Corona-Impfungen pro Tag circa fünf Millionen Menschen wöchentlich geimpft werden könnten. Das sei fünfmal mehr als in allen 400 Impfzentren. „Wir wären sofort bereit, das haben wir der Behörde mehrfach signalisiert“, sagt Fox. Vor allem der Impfstoff von Astra-Zeneca eigne sich für die Praxen, da er einfacher zu lagern sei.
Begrenzte Kapazitäten
Bremen setzt aktuell eher auf die Erweiterung von Kapazitäten in den drei Impfzentren, wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Lukas Fuhrmann, betont. „Die Ärzte könnten zunächst auch nicht schneller impfen, weil die Impfstoff-Kapazitäten begrenzt sind. Wir werden auch noch im April priorisieren müssen.“ Für die Organisation in Flächenländern stelle sich das anders dar, wenn es um Impfungen in ländlichen Regionen gehe. Fuhrmann: „In Bremen sieht das anders aus, zumindest ist das jetzt kein ganz akutes Thema.“
In der Bundeshauptstadt laufen nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ konkrete Planungen in der senatorischen Behörde: 100 bis 120 Arztpraxen sollen demnach „so schnell wie möglich“ an den Start gehen, um im Frühjahr bei der Impfung den Anfang zu machen. „Geht es nach der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), beginnen die Impfungen gegen das Coronavirus in den Berliner Hausarztpraxen im März oder spätestens im April“, heißt es in dem Bericht.