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Kreuzungen, Längsrillen, Gegenverkehr Bremer Radwege: Diese Stellen finden unsere Leser gefährlich

Kaputte Radwege, gefährliche Kreuzungen: Für Radfahrer kann es in Bremen oft brenzlig werden. Nach einem Selbsttest unserer Reporterin bekamen wir viele Hinweise. Einige Gefahrenstellen im Überblick.
03.11.2017, 21:18 Uhr
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Von Sara Sundermann

Kaputte Radwege, unübersichtliche Kreuzungen, enge Fahrspuren: Viel Resonanz von Leserinnen und Lesern gab es auf einen Selbsttest, bei dem wir ausprobiert haben, an welchen Stellen es in Bremen für Radfahrer besonders gefährlich werden kann. Dutzende konkrete Hinweise auf Gefahren für Fahrradfahrer und auch Fußgänger gingen bei uns ein. Viele Bremerinnen und Bremer haben uns auch Fotos oder Grafiken von Kreuzungen geschickt, die sie problematisch finden. Da wir sehr viele Zuschriften per Mail und über Facebook bekommen haben, können wir hier nur eine Auswahl veröffentlichen. Vielen Dank fürs Mitmachen und für die vielen Hinweise! Jetzt, wo es nass und früh dunkel ist, dürfte es helfen, auf Stellen hinzuweisen, an denen es brenzlig werden kann, und wo man besondere Rücksicht aufeinander nehmen sollte.

Neustadt: Radwege enden

Ein heikler Punkt für Radfahrer ist die fehlende Fortführung der Fahrradwege im Kirchweg in der Neustadt zwischen Kornstraße und Hardenbergstraße, schreibt Leser Stefan Kettemann. Für den ortsunkundigen Radfahrer fehle es an Hinweisschildern zur Weiterführung über Wähmannstraße oder Neanderstraße. "Deshalb fahren die meisten auf dem engen Gehweg oder auf der Fahrbahn in Gegenrichtung. So kommt es täglich zu brenzligen Situationen mit Fußgängern, Radfahrern oder dem Straßenverkehr." Der Leser schlägt vor: "Eine Lösung wäre, die Linksabbiegerspur zur Hälfte als Fahrradspur in Gegenrichtung zu markieren."

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Östliche Vorstadt: Radfahren mehr fördern

Für eine stärkere Steuerung des Radverkehrs spricht sich Leserin Katja Leyendecker aus. Statt Raum und guter Wege bekomme das Radfahren "Pseudolösungen, so wie schlecht gestaltete Fahrradstraßen und niedliche Pinselaktionen. Ich denke da vor allem an die Humboldtstraße und Hamburger Straße." Eine Förderung des Radverkehrs heiße, dem Radfahren vor dem Autoverkehr "wirkliche Vorfahrt zu gewähren", schreibt Katja Leyendecker – und den Autoverkehr "verdichtet zu lenken" und einzudämmen. "Das sehe ich aber nicht in Bremen."

Innenstadt: Gefahr für Fußgänger

Selma Lutomsky äußert sich zur Situation auf dem viel von Radfahrern und Fußgängern genutzten Präsident-Kennedy-Platz an den Wallanlagen. "Wesentlich mehr in Gefahr an Leib und Leben sind auf dem Gebiet dieses Platzes die Fußgänger", schreibt die Leserin. "Überquert man als Mensch auf seinen zwei Beinen diese Stelle, ist man in jeder Sekunde gefährdet, von den Radfahrer gestreift oder angefahren zu werden. Diese sausen in recht hoher Geschwindigkeit kreuz und quer über den Platz und beschneiden die Fußgänger erheblich in ihrer Laufrichtung."

Huchting: Gefährlicher Weg am Deich

Leserin Barbara Wiemers berichtet, dass sie im vergangenen Jahr mit dem Rad gestürzt ist, und es auch anderen Radfahrern an derselben Stelle ähnlich ergangen sei. "Es geht um den Weg vom Grollander Deich Richtung Neustadt. Der ist unbefestigt und zu schmal, erst recht, wenn Fußgänger mit Hunden unterwegs sind. Die Holzbrücken sind rutschig, aber richtig gefährlich ist die Stelle, wo es vom Deich hinunter geht in Richtung Neustadt." Barbara Wiemers schlägt vor: dort den Schotter gegen Teer auszutauschen. Die Leserin schreibt, dass sie dem Amt für Straßen und Verkehr dazu eine Mail geschickt, aber keine Antwort bekommen habe.

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Schwachhausen: Rennstrecke für Radler

Ich habe mehrere Jahre in unmittelbarer Nähe einer sehr brenzligen Stelle in Bremen gearbeitet“, schreibt Leser Ralf Pappert. Diese liege an der Straßburger Straße/Ecke Schwachhauser Heerstraße/Kurfürstenallee. „Dort werden Radfahrer aus Richtung Bismarckstraße kommend von den Planern wissentlich in den Gegenverkehr geleitet.“ Als Fußgänger musste er an dieser Kreuzung immer sehr vorsichtig um die Ecke gehen, schreibt der Leser, „da die Fahrradfahrer dort auch immer wieder den Gehweg als Rennstrecke benutzt haben, da sie ja noch die Grünphase an der Ampel erreichen wollen“. Einmal pro Jahr kontrolliere die Polizei dort die Radfahrer, die wenig Rücksicht nähmen. „Eine Kontrolle einmal in der Woche wäre an dieser Stelle zum Schutz der Fußgänger ratsam“, schreibt Ralf Pappert.

Hastedt: Bei Glatteis eine Zitterpartie

Von gefährlichen Stellen auf ihrem Arbeitsweg zur Bahn berichtet Gabriele Beyes: Die Unterführungen unter den Bahnschienen an der Steubenstraße seien besonders gefährlich, schreibt die Leserin. Dort sei der Weg zur Fahrbahn hin abgesackt – "bei Glatteis eine Zitterpartie, und am Stadtamt führt der Radweg unter der Unterführung auf die ohnehin enge Straße, nur durch eine Markierung von der Straße getrennt, gar nicht sicher, das ist oft zu beobachten. Dort fahre ich nur, wenn von hinten wenig Verkehr heranrollt."

Schwachhausen: Gefährliche Längsrillen

Schwierig als Radfahrerin findet Ursula Wiegree das Überqueren der Wachmannstraße in Schwachhausen von der Schubertstraße in die Benquestraße. „Den von links kommenden Verkehr nimmt man schlecht wahr, vor allem wenn dort viele Autos auch noch parken.“

Eine sehr sanierungsbedürftige Straße in Schwachhausen ist aus ihrer Sicht die Uhlandstraße. „Dort kann der Radfahrer wählen zwischen dem holprigen, mit Löchern und Unebenheiten übersäten, im Sommer an vielen Stellen zu dicht bewachsenen Radweg, oder der völlig unebenen, mit großen und tiefen Längsrillen versehenen Kopfsteinpflasterstraße. Beides ist eine Zumutung und nicht ungefährlich zu befahren, vor allem im Herbst und Winter.“ Sehr schön dagegen sei nun die Elsasser Straße zwischen Graf-Moltke-Straße und Straßburger Straße.

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Findorff: Desolate Hauptachse

Der Radweg vom Utbremer Kreisel in Richtung Findorff bis Höhe der Augsburger Straße sei "in einem desolaten Zustand" und dadurch fast gefährlich, schreibt Leser Reinhard Boehnke. Dabei sei dieser Weg eine Hauptachse vom Westen der Stadt in den Osten. Der Fußweg sei dort auch nicht in einem besseren Zustand.

Hulsberg: Uneben und eng

"Danke für Ihren Artikel über die Bremer Radwege", schreibt Leser Sören Barkey. Er findet den Radweg an der St.-Jürgen Straße im Steintor gegenüber dem Klinikum Mitte stark verbesserungswürdig. „Die Strecke von der Bismarckstraße bis zum Schwarzen Meer hat viele Unebenheiten, wechselnden Belag und teilweise eine sehr enge Fahrbahn.“ Sören Barkey hofft, dass sich an manchen Stellen zeitnah etwas verändern wird.

Innenstadt: Für fahrradfreie Wallanlagen

Auf die Situation in den Wallanlagen weist Manfred Schmidt hin. "Warum weigert sich der Verkehrs- und Bausenator, das bestehende Verbot des Radfahrens in den Wallanlagen durchzusetzen?" Er wünscht sich, dass die Behörde mit Schildern darauf hinweisen sollte, dass Radfahren in den Wallanlagen verboten sei. "Es ist nicht nur eine brenzlige, sondern eine brandgefährliche Stelle", schreibt Manfred Schmidt. "Dort hat es schon schwere Unfälle zwischen Fußgängern und Radlern gegeben."

Weserbrücken: Nicht zu Ende gedacht

Leser Robert Kleucker erlebt auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke vorrangig vernünftige Verkehrsteilnehmer, aber auch immer wieder gefährliche Situationen. Es gebe rücksichtsloses Verhalten einzelner Rad- und Autofahrer. Hauptsächlich aber werde es gefährlich durch die zu engen Wege auf der Brücke und durch unklare Verkehrsführungen an der Brücke. Ebenso wie Leser Gerhard Bomhoff benennt er konkret die Ampel am Neustädter Ende der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Dort gibt es eine Ampel und eine Haltelinie für Radfahrer, die in Richtung Innenstadt auf die Brücke fahren wollen. Radfahrer sollen dort halten, wenn Fußgänger kreuzen, die die Friedrich-Ebert-Straße bei Grün überqueren. Allerdings gibt es für Radfahrer, die von der Brücke kommend in die Neustadt fahren, weder eine Ampel noch eine Haltelinie. Diese Verkehrsführung sei "nicht zu Ende gedacht", schreibt Robert Kleucker. Dies mache die Stelle gefährlich, weil Radfahrer und Fußgänger zusammenstoßen könnten.

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