Das Bremer Staatsarchiv beteiligt sich am bundesweiten Tag der Archive und bietet Besuchern ungewohnte Einblicke. Am Sonnabend, 7. März, werden in der Zeit von 11 bis 15 Uhr stündlich Führungen angeboten. Das Motto lautet „Kommunikation – von der Depesche bis zum Tweet“. Um 16 Uhr endet der zweijährliche Tag des Archivs im Staatsarchiv. Besucher können dabei die mit rund zwölf Regalkilometern Archivgut gefüllten Magazine und auch die Restaurierungswerkstatt besichtigen. Diese Bereiche bleiben dem Archivpublikum an normalen Tagen verschlossen.
Am Sonnabend werden an der Adresse Am Staatsarchiv 1 auch Restaurierungstechniken erläutert und Fragen zur Arbeitsweise des Archivs und den Möglichkeiten seiner Nutzung beantwortet. Dazu zählen auch Hinweise zum neuen Archivinformationssystem Niedersachsen und Bremen Arcinsys, das es Benutzern seit Anfang des Jahres ermöglicht, von zu Hause oder der Universität aus zu recherchieren und Archivalien zu bestellen. „Darüber könne viele Nutzer hier ganz viel erfahren“, verspricht Mitarbeiterin Anna Czech.
Der nunmehr zehnte Tag des Archivs hat in Bremen aber noch viel mehr und Unvergleichliches zu bieten: „Liebhaberinnen und Liebhaber von Bremensien kommen wieder auf ihre Kosten“, kündigt das Staatsarchiv an: Im Lesesaal werden die Tische für den „traditionellen Bücherflohmarkt“ vorbereitet.
Rund 2000 Benutzer, darunter sehr viele Familienforscher, geschichtlich Interessierte und Wissenschaftler nutzten die Bestände pro Jahr, sagt Anna Czech. Das Archiv hält sowohl Unterlagen staatlicher Stellen, nicht-staatlicher Stellen wie Firmen und Vereine, und sogenanntes Plakate und Fotos, sogenanntes Sammlungsgut, bereit.
Eine Geburts- oder Sterbeurkunde kopieren
Die Archivalien können nicht ausgeliehen, sondern nur im Lesesaal ausgewertet werden. Personenstandsunterlagen werden dem Archiv nach Ablauf der jeweiligen Fristen hinzugefügt: „Sterbefälle nach 30, Hochzeiten nach 80 und Geburten nach 110 Jahren“, sagt Czech. „Sehr viele Nutzer kommen nur einmal ins Archiv. Zum Beispiel, wenn sie eine Geburts- oder Sterbeurkunde kopieren wollen“, die in den historischen Beständen lagern. „Andere, Studierende und Professoren, arbeiten manchmal monate- oder sogar jahrelang hier.“
Der Arbeitskreis Bremer Archive – 30 Archive, darunter das Staatsarchiv – präsentieren gemeinsam mit Radio Bremen, das in diesem Jahr 75 Jahre besteht, aktuell Exponate ihrer Bestände zur Geschichte der Kommunikation in der Unteren Rathaushalle. Die Ausstellung ist bis zum 11. März täglich von 11 bis 19 Uhr zu sehen, am 12. März endet sie um 14 Uhr.