Bremer Studenten und Studentinnen müssen sich auf höhere Mieten in Wohnheimen einstellen. In den vom Studierendenwerk Bremen (STW) betriebenen Wohnanlagen würden die Mietverträge alle zwei Jahre angepasst, so STW-Sprecher Maurice Mäschig. Die aktuellen Verträge laufen ihm zufolge noch bis zum 31. März 2023. Danach sei davon auszugehen, dass "eine höhere Anpassung der im Vergleich günstigen Mieten als sonst üblich erfolgen muss".
Höhere Mieten auch in Oldenburg
Details nennt das STW nicht. "Wir beobachten die Preisentwicklung mit Sorge und prüfen fortlaufend, welche Maßnahmen aktuell erforderlich und umsetzbar sind", erklärt Mäschig. Laut eigenen Angaben betreibt das STW zwölf Wohnanlagen mit insgesamt 2166 Plätzen in Bremen und 106 Plätzen in Bremerhaven. Die zu erwartende Mietpreiserhöhung wird unter anderem mit gestiegenen Energiepreisen begründet. Aus dem gleichen Grund hat das Oldenburger Studentenwerk angekündigt, die Mieten zum Wintersemester 2022/23 in allen Wohnheimen um durchschnittlich 52,22 Euro zu erhöhen.
Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität Bremen zeigt sich angesichts der zu erwartenden Mietpreiserhöhung besorgt. Finn Schale, Asta-Referent für studentisches Wohnen, fordert mehr finanzielle Unterstützung. Die steigenden Kosten müssten in voller Höhe aufgefangen werden, so Schale. Die kürzlich beschlossene Erhöhung des Bafög-Satzes reiche grundsätzlich und in der aktuellen Krisensituation erst recht nicht aus. Viele Studierende hätten akute Zukunftsängste, so Schale. Als mögliche Mittel zur finanziellen Entlastung nennt er eine Energiekostenhilfe und eine neuerliche Bafög-Anpassung. Wichtig seien frühzeitige Lösungen: "Es ist schon jetzt absehbar, was passieren wird. Da bleibt genug Zeit, um zu reagieren", sagt Schale.
Rolf-Dieter Postlep, Präsident des Deutschen Studentenwerkes (DSW), betonte kürzlich, dass Studierende bei möglichen Entlastungen für Mieter und Verbraucher nicht vergessen werden dürften. Die Studierendenwerke wollten die gestiegenen Preise nicht eins zu eins an die Studierenden weitergeben, seien aber teilweise bereits zu Mieterhöhungen gezwungen. "Dieser Spirale muss politisch entgegengewirkt werden, die Studierendenwerke benötigen hier unbedingt staatliche Hilfe durch die Bundesländer", sagte Postlep.