Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) hat vor der Freigabe kleiner Tretroller mit Elektromotor für Gehwege gewarnt. Jugendliche ab zwölf Jahren verfügten meist nicht über ausreichende Erfahrung im Straßenverkehr, um die oft komplexen Verkehrssituationen auf Gehwegen mit E-Rollern beherrschen zu können. „Konflikte mit Fußgängern sind auch angesichts der Geräuscharmut der E-Roller vorprogrammiert“, sagte Lohse.
Er will am Freitag, 5. April, bei der Verkehrsministerkonferenz in Saarbrücken einen entsprechenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung stellen, der die Freigabe für „Elektrokleinstfahrzeuge“ für Gehwege ablehnt. „Ich habe den Eindruck, die Industrie möchte endlich die Roller im Frühjahr unters Volk bringen und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer möchte E-Rollerfahrer nicht im Straßenverkehr haben, es könnten ja zu viele werden“, sagte Lohse mit Blick auf einen Bericht des Ministeriums.
Lohse warf Scheuer (CSU) vor, sich über den Rat seiner eigenen Experten der Bundesanstalt für Straßenwesen hinwegzusetzen. Nach deren Gutachten habe die Nutzung von Gehwegen selbst bei nur sechs km/h wegen des möglichen Konfliktpotenzials mit Fußgängern zu unterbleiben. (dpa)