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Bremer Bürgerhäuser Energiesparen ist immer ein großes Thema

Wie entwickeln sich die Preise für Strom und Heizung? Diese Frage treibt auch den Verantwortlichen in den Bremer Bürgerhäusern Sorgenfalten auf die Stirn. Wie man dort auf steigende Energiekosten reagiert.
30.04.2022, 09:00 Uhr
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Von Matthias Holthaus

Unsicherheit herrscht vor, wenn es darum geht, die Kosten für Energie einzuschätzen: Ob die Preise weiter steigen oder fallen, vermag im Augenblick niemand vorherzusagen. Von dieser Unsicherheit betroffen sind auch öffentliche Einrichtungen im Südosten Bremens – wie wirkt sich die ungewisse Lage auf die Bürgerhäuser aus?

Umrüstung auf LED im Bürgerhaus Mahndorf

„Wir sind definitiv davon betroffen, wir heizen mit Gas und haben aufgrund der Veranstaltungen einen hohen Stromverbrauch“, sagt Till Locher, Geschäftsführer des Bürgerhauses Mahndorf. Allerdings seien sie in einem Förderprogramm des Senators für Kultur, das die Umrüstung von konventionellen Lichtquellen auf LED ermöglicht. Ansonsten habe das Bürgerhaus relativ wenig Spielraum, was das Einsparen von Energie angeht: So habe das winterliche Lüften zum Luftaustausch in Zeiten der Pandemie zu einem erhöhten Energieverbrauch geführt, sagt Locher, doch das sei nun weniger geworden. Und auch das Einsparen von Material, etwa von Papier, führe zu weniger Verbrauch, was nicht nur die Umwelt schone, sondern auch den Geldbeutel.

Wenn die Kosten stark steigen, müssten wir unseren Betrieb einschränken
Till Locher, Bürgerhaus Mahndorf

Der Wärmeschutz des Gebäudes wiederum ist Aufgabe von Immobilien Bremen (IBB): „Die kümmern sich regelmäßig darum“, sagt Till Locher, „etwa dann, wenn ein Fenster ausgetauscht werden muss.“ Das Bürgerhaus selbst wird gefördert durch den Kultursenator, die vom Bürgerhaus betriebene Kindertagesstätte von der Senatorin für Kinder und Bildung, wo die Förderung automatisch angepasst wird. „Und wir sind leider in der Situation, dass die Förderung durch den Kultursenator nicht an die erhöhten Bedarfe angepasst werden kann. Die Bereiche Energie, Inflation und Personalkosten werden im Kulturbereich nicht ausgeglichen", so Locher. Er prognostiziert: „Wenn die Kosten stark steigen, müssten wir unseren Betrieb einschränken." Was bedeute: weniger Veranstaltungen und eingeschränkte Öffnungszeiten. Das wirke sich dann auf die Energie- und Personalkosten aus.

Eine neue Solaranlage für die Vahr

„Durch Corona sind die Energiekosten bei uns eher niedriger geworden“, sagt Martin Ploghöft, Geschäftsführer des Bürgerzentrums Vahr. Grund: weniger Veranstaltungen. Wobei durch das regelmäßige Lüften auch mehr geheizt werden musste. „Unsere Solaranlage auf dem Dach ist allerdings schon 20 Jahre alt, da überlegen wir, eine neue zu installieren“, meint er, und diese Solaranlage könne dann von der EU gefördert werden. Generell ist Ploghöft aber optimistisch, dass die hohen Kosten für Energie wieder sinken werden. "Doch wenn es im Herbst immer noch so teuer ist, werden wir uns Gedanken machen.“ Insgesamt sei der Verbrauch von fossilen Energien jedoch zu hoch, sagt Martin Ploghöft: „Das ist bei uns auf der Agenda.“

Das Bürgerzentrum in der Vahr wird durch Fernwärme geheizt. Das trifft auch auf das Bürgerhaus Hemelingen zu. „Dennoch versuchen wir zu sparen“, sagt Jürgen Müller, der für die Haustechnik im Hemelinger Bürgerhaus zuständig ist. Mit einer Solaranlage kann die öffentliche Einrichtung an der Godehardstraße anders als die Nachbarn in der Vahr jedoch nicht aufwarten. Doch auch die Hemelinger profitieren vom Fördertopf des Kultursenators und tauschen die konventionellen Leuchtmittel durch LED aus.

Zur Sache

Pilotprojekt zum Energiesparen

Schon vor der großen Energiekrise wurde 2016 von der Bremer Klimaschutzagentur Energiekonsens ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das sich im Rückblick als segensreich erweist: „ener:freizi – Energiesparen in Jugendfreizeiteinrichtungen“. Bremenweit sind inzwischen rund 20 Jugendfreizeiteinrichtungen dabei. Ziel ist es, den Energieverbrauch der Einrichtungen zu senken und alle Nutzenden für die Themen wie Ressourcen-, Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren Weitere Informationen: Energiekonsens, Projektmanagerin Maren Beckmann, Telefon 0471 /30 94 73 72 oder auf www.energiekonsens.de.

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