Die Burg Blomendal wird Hauptdarstellerin in einem Film. Der soll das ehrwürdige Gemäuer als lebendiges Museum mit einer bewegten Geschichte präsentieren.
Bereits vor drei Jahren befand sich die Burglesumer Filmemacherin Birte Langhorst mit einem kleinen Team für Dreharbeiten auf Burg Blomendal. Sie drehte Szenen und Sequenzen für einen Abenteuerfilm. Nun ist die Jungfilmerin erneut regelmäßig mit ihrer Kamera in dem altehrwürdigen Gemäuer, dessen Geschichte und heutige Nutzung das Zentrum ihrer aktuellen Produktion darstellt.
„Die Legende des Grafen“ lautete der Titel der Abenteuerkomödie, die vor drei Jahren zumindest in Teilen auch auf Burg Blomendal entstand. Der Vereinsvorsitzende des Trägervereins der Burg, Klaus Peters, war so von dem Film beeindruckt, dass er ihn mitunter sogar dienstlich in Blumenthaler Klassenzimmern verwendet: „Der Film beinhaltet geschichtliches heimatkundliches Wissen – wie beispielsweise den früheren Weserverlauf – und präsentiert diese historischen Fakten in einem klamaukigen Kontext, zu dem meine Schüler häufig eher Zugang finden als zu trockenen Faktenpräsentationen“, lobt Peters den Film, der auch auf der Burg selbst zu sehen war.
Nicht zuletzt bewirkte der Film, dass Peters ein schon länger gehegtes Vorhaben in die Tat umsetzte. In unregelmäßigen Abständen finden daher nun Dreharbeiten in der Burg statt. Die Ergebnisse sollen die Geschichte und die heutige Nutzung des ältesten nicht-christlichen Bremer Gebäudes möglichst umfassend in Szene setzen.
Inspiration, der Burg eine filmische Mischung aus Dokumentation und Imagefilm angedeihen zu lassen, fanden die Vorstandsmitglieder unter anderem auf diversen Messen, beispielsweise Hochzeitsmessen, auf denen Vereinsmitglieder die Burg als Ort für entsprechende Trauungen und Feiern repräsentierten.
„Wir haben zudem häufig Schulklassen zu Gast, die mittels eines solchen Films die wichtigsten historischen Fakten zur Burg vielleicht besser vermittelt bekommen als durch eine bloße Führung. Darüber hinaus erhalten wir auch mitunter entsprechende Materialanfragen von verschiedenen Reiseveranstaltern“, ergänzt Archivar Jürgen Peters.
Entsprechend soll es sich bei dem nun entstehenden Werk nicht ausschließlich um eine filmische Geschichtsstunde handeln, sondern auch das aktuelle Leben in der Burg inklusive aktueller „Bewohner“ wie Heimatverein und Kindergarten sowie Veranstaltungen porträtieren. Dazu zählen Burgflohmarkt und das „Rock die Burg“-Musikfestival.
„Vielleicht findet sich ja sogar ein Paar, das uns die Erlaubnis erteilt, auch eine Trauung in der Burg zu filmen“, meint Birte Langhorst. Möglicherweise wird das fertige Werk auch nachgestellte Szenen historischer Ereignisse beinhalten, die gemeinsam mit den Mitgliedern des ebenfalls in der Burg beheimateten „Deutschen Schwertordens“ nachgestellt werden.
„Der Film soll die Burg als das darstellen, was sie ist: Ein lebendiges Museum mit einer bewegten Geschichte, das auch heute noch rege zu diversen Zwecken und Anlässen genutzt wird“, so der Vereinsvorsitzende. Etwa eine Dreiviertelstunde soll das fertige Werk dauern. Bis zum Herbst sollen die Dreharbeiten abgeschlossen sein, Bildschnitt und Postproduktion sollen über den Winter erfolgen.
Die öffentliche Uraufführung des Werkes soll spätestens im Rahmen des Burgfestes im kommenden Jahr erfolgen. „Falls wir früher fertig sein sollten, ist auch eine vorherige Premierenveranstaltung denkbar“, so Peters. In welcher Form der Film anschließend interessiertem Heimatpublikum zugänglich gemacht werden soll, ist derzeit noch offen. Geplant ist die Herstellung einer kleinen DVD-Auflage, deren Exemplare im Heimatmuseum der Burg erworben werden können. Eine zusätzliche Internetveröffentlichung kann es durchaus auch noch geben.