Nach der Eiswette fällt mit der Schaffermahlzeit im kommenden Jahr nun auch das zweite große Stiftungsfest aus. „Die Vorsteher von Haus Seefahrt und die Schaffer 2021 bedauern, die 477. Schaffermahlzeit absagen zu müssen“, heißt es in einer Mitteilung. In einer gemeinsamen Besprechung sei lange abgewogen worden, unter welchen Bedingungen das Fest im Rathaus hätte stattfinden können. „Vorsteher und Schaffer sind schließlich zu der Entscheidung gelangt, dass nur eine Absage dem Charakter und der Reputation der Schaffermahlzeit Rechnung trägt.“ Man habe ein gesundheitliches Risiko für die Gäste, Kapitäne und kaufmännischen Mitglieder ausschließen wollen.
Natürlich habe sich die Absage auch vorher schon abgezeichnet, sagt Johann G. Smidt, Geschäftsführer von Johann Gottfried Schütte und als Zweiter Schaffer für 2021 bestimmt. „Aber wir haben weitergearbeitet, bis die Entscheidung gefallen war.“ Als Schaffer gehört er zu den Ausrichtern der nächsten Schaffermahlzeit, die nun um ein Jahr verschoben wird. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung hätten in dem Moment begonnen, „in dem man erfährt, dass man Schaffer wird.“
Die Planungen sind laut Smidt voll im Zeitplan und könnten im kommenden Jahr problemlos wieder aufgenommen werden. Unter den derzeitigen Regelungen hätte die Schaffermahlzeit „bestenfalls unter ganz anderen Bedingungen“ veranstaltet werden können, heißt es weiter. „Die Vorsteher und die Schaffer des kommenden Jahres waren sich einig, dass der Charakter der Schaffermahlzeit nicht verändert werden darf.“ Sie hätten daher ausgeschlossen, dass die Veranstaltung an einem anderen Ort oder mit weniger Teilnehmern stattfinden soll.
Für Smidt und die beiden anderen Schaffer des Jahres 2021, Johann Christian Jacobs und Cornelius Strangemann, bedeutet das nun, dass sie die Veranstaltung im darauffolgenden Jahr werden ausrichten können. Die bereits für 2022 bestimmten Schaffer sind dann ein Jahr später dran. Auch die neuen Schaffer werden entsprechend erst auf der Generalversammlung 2022 gewählt. „Kein Schafferjahrgang will es sich nehmen lassen, die Veranstaltung auszurichten und natürlich auch die Reden zu halten“, begründet Smidt. Daher habe es keine Überlegungen für einen Doppeljahrgang ähnlich dem der Novizen bei der Eiswette gegeben.
Fest steht außerdem, dass Haus Seefahrt, das in Grohn auf dem Seefahrtshof Wohnungen für bedürfte Kapitäne und ihre Ehefrauen bereithält, nächstes Jahr wohl mit weniger Geld auskommen muss. Traditionell wird auf der Schaffermahlzeit für Haus Seefahrt gespendet. Wie viel Geld dabei zusammenkommt, wird zwar nicht verraten, es dürfte sich dabei aber um eine große Summe handeln. „Es gibt Ideen, wie wir das – zumindest teilweise – abfangen können“, sagt der Zweite Schaffer weiter. Diese seien noch nicht spruchreif. „Aber egal, was wir machen werden: Ein Spendenergebnis, wie man es sonst über das Stiftungsfest gibt, kann es nicht geben, allein schon, weil die auswärtigen Gäste fehlen.“
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