Mit dem Auto in die Innenstadt, das dürfte zumindest an diesem Sonnabend keine gute Idee sein. Zu gleich drei Großveranstaltungen werden insgesamt rund 60.000 Besucher erwartet. Allein 15.000 werden wohl am Umzug zum Christopher Street Day (CSD) teilnehmen. Unter dem Zeichen einer bunten Regenbogenflagge demonstrieren damit Angehörige zahlreicher sexueller Minderheiten – die sogenannte queere Gemeinschaft – für ihre Rechte.
Treffpunkt ist ab 10 Uhr am Altenwall auf Höhe der Stadtbibliothek. Von dort geht um 12 Uhr über den Wall zum Hauptbahnhof und dann zurück über die Bürgermeister-Smidt-Straße, Obernstraße bis zum Marktplatz. Dementsprechend kommt es zu zahlreichen Sperrungen und Störungen für Autofahrer, wie für Busse und Bahnen. Die Linie 3 wird beispielsweise ab 9.30 Uhr komplett umgeleitet, weil der Ostertorsteinweg zwischen Contrescarpe und Am Wall bereits ab 9 Uhr bis Mitternacht vollständig gesperrt ist, auch für den Autoverkehr. Vor der Kunsthalle gibt es im Zuge des CSD ab 16 Uhr eine Art Schlussfeier. Die Polizei bitte alle Ortskundigen, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Auch zahlreiche Buslinien durch die Innenstadt fahren andere Wege, unter anderem die Linie 25. Sie nutzt an diesem Sonnabend die Theodor-Heuss-Allee an der Bürgerweide, um zwischen Findorff und Vahr zu pendeln. Damit könnte sie fast zum Geheimtipp werden, um die beiden weiteren Großveranstaltungen bequem zu erreichen: Auf der Bürgerweide ist ab 16.30 Uhr Einlass für das Open Air-Konzert der Toten Hosen, zu dem rund 35.000 Besucher erwartet werden. Noch einmal etwa 10.000 Besucher drängen ab 18 Uhr direkt daneben in die ÖVB-Arena zum Konzert von Peter Maffay. Die Messe Bremen empfiehlt allen Konzertbesuchern, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abzureisen. Die Bürgerweide als Parkplatz entfällt, das Messe-Parkhaus ist von Besuchern, die mit ihrem Konzertticket auch gleich einen Parkschein erworben haben, vollständig ausgebucht.
Verkehrsüberwacher unterwegs
Das Innenressort hat angekündigt, dass die Verkehrsüberwacher des Ordnungsamtes "mit Augenmerk" im Umfeld der geplanten Veranstaltungen den ruhenden Verkehr kontrollieren werden. Das betrifft vor allem die Wohnstraßen in Findorff unmittelbar neben der Bürgerweide. Im angrenzenden Bürgerpark hofft Parkdirektor Tim Großmann, dass die seit der Osterwiese eigens verlegten Baumstämme entlang der Hauptwege wildes Parken im Park verhindern. "Unser Sicherheitsdienst wird das im Blick haben und nicht zögern, Falschparker umgehend abschleppen zu lassen", sagt Großmann und verweist auf das verschärfte Parkrecht, das dem Bürgerpark diese Möglichkeit einräumt.
Bei der Bahn und den Verkehrsgesellschaften sieht man sich auf mehr Fahrgäste zum Bremer Hauptbahnhof eingestellt. "Wir planen mit zusätzlichem Sicherheitspersonal auf den Bahnsteigen und in den Zügen", kündigt eine Sprecherin der Deutschen Bahn an. Mehr Personal will auch die Nordwestbahn bereit halten. Zusätzliche Züge sind aber nicht vorgesehen. Ein ausdrückliches Mitnahmeverbot für Fahrräder werde es in den Linien der Nordwestbahn zwar nicht geben, aber vielleicht sei ein Radausflug per Zug nach oder über Bremen an diesem Sonnabend "nicht die beste Idee", meint Sprecher Steffen Högemann. Er rechnet am letzten Wochenende, an dem das Neun-Euro-Ticket gilt, nochmals mit vollen Zügen und empfiehlt, ausreichend Zeit für alle Wege einzuplanen.