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Rauschgiftspürhunde bei der Bremer Polizei Den Drogen auf der Spur

Bremen. Die Rauschgiftspürhunde der Polizei haben in den vergangenen Monaten ganze Arbeit geleistet: Bei ihren Einsätzen im Viertel haben sie zahlreiche Drogenverstecke in sogenannten Bunkern aufgespürt.
18.04.2013, 05:00 Uhr
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Den Drogen auf der Spur
Von Sabine Doll

Bremen. Die Rauschgiftspürhunde der Polizei haben in den vergangenen Monaten ganze Arbeit geleistet: Bei ihren Einsätzen im Viertel haben sie zahlreiche Drogenverstecke in sogenannten Bunkern aufgespürt.

"Heute ist es windig, das könnte die Suche ein wenig schwieriger machen", sagt Ulrich Spiedt. Der Leiter der Diensthundestaffel bei der Bremer Bereitschaftspolizei beobachtet, wie "Spike" um einen Container streift. Hundeführerin Yvonne Stellmacher hat dem achtjährigen Schäferhund sein Suchgebiet gezeigt. Jetzt kommt es auf die Nase des Profis an, ob er tatsächlich das Drogenpäckchen aufspüren kann. Nach knapp einer Minute ist es soweit: "Spike" friert ein, wie das Anzeigen der Beute im Fachjargon heißt. Der Hund verharrt an der Stelle, an der sich das Drogenversteck befindet, er bewegt sich nicht, gibt keinen Laut von sich.

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Dieses Mal ist es nur eine Übung. Die Rauschgiftspürhunde "Spike" und "Humvee" proben mit ihren Hundeführerinnen den Ernstfall. Das Auffinden von Drogen in Verstecken, die für das menschliche Auge – und erst recht die Nase – kaum auffindbar sind. Und dabei sind die Schäferhunde sehr erfolgreich, wie eine aktuelle Statistik der Polizei belegt, die gestern präsentiert wurde.

Drogen-Bunker in Blumenkübeln

Danach konnten seit August 2012 bis Ende März dieses Jahres 494 Verkaufseinheiten an Drogen in sogenannten Bunkern im Einsatzgebiet Steintor/Ostertor von den Hunden aufgespürt werden. "Die Verstecke befinden sich an den unmöglichsten Stellen", schildert Jennifer Meyer, die mit dem vierjährigen "Humvee" regelmäßig im Viertel im Einsatz ist. "In Blumenkübeln, in Hohlräumen von Stoßstangen, höher gelegenen Astgabeln von Sträuchern, unter dem Rand von Mülltonnen oder unter einem herausnehmbaren Pflasterstein in der Straße." Dealer bunkern die Drogen dort, damit sie bei einer Polizeikontrolle nicht erwischt werden. Erst wenn ein Verkauf abgewickelt wird, werden die Drogen aus dem Versteck geholt. Zum größten Teil handelt es sich bei den sichergestellten Rauschgift-Päckchen um Marihuana.

Seit August 2010 hat die Polizei laut einer Mitteilung eine verstärkte Verwendung solcher Bunker im Viertel festgestellt, überwiegend in der Straße Fehrfeld, aber auch in Nebenstraßen, wie es heißt. Aus diesem Grund sind die Rauschgiftspürhunde an diesen Orten regelmäßig eingesetzt worden.

17 Diensthunde sind in Bremen im Einsatz, darunter sieben Rauschgift-, zwei Brandmittel- und vier Sprengstoffspürhunde. "Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn hochrangige Politiker zu Besuch kommen, oder auch bei der Musikschau der Nationen. Darauf legen die Amerikaner sehr großen Wert", schildert Spiedt. Die Brandmittelspürhunde werden zum Beispiel bei der Suche nach einem Brandbeschleuniger angefordert. Die anderen Hunde der Staffel befinden sich noch in der Ausbildung.

Neben ihrem Spezialgebiet haben alle Tiere eine Basisausbildung als Schutzhund absolviert. In dieser Funktion haben sie vor allem einen präventiven Zweck und sind bei Einsätzen im Weserstadion, bei Demonstrationen oder anderen Polizeiaktionen wie etwa Auseinandersetzungen von Rockern dabei. "Der Respekt vor den Hunden ist sehr groß, deshalb sind sie ein nicht zu unterschätzendes polizeiliches Einsatzmittel", betont Dienststellenleiter Spiedt.

Hund und Hundeführer sind ein festes Team, von Beginn der Ausbildung und 24 Stunden am Tag. Das heißt, nach Dienstschluss nehmen Jennifer Meyer und Yvonne Stellmacher "Spike" und "Humvee" mit nach Hause. Im Feierabend sind sie dann ganz normale Hunde, mit denen Gassi gegangen und gespielt wird. "Die enge Beziehung ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Arbeit", sagt Spiedt. Die Hunde müssen sich von ihren Führern lenken und leiten lassen, auf ihre Kommandos hören. Das ist vor allem auch deshalb wichtig, weil die sogenannte Nasenarbeit – das Aufspüren der Beute – sehr anspruchsvoll und anstrengend ist. "Nach 20 Minuten muss deshalb eine Pause eingelegt werden, in der sich der Hund erholen kann", erklärt Jennifer Meyer. "Das ist echter Hochleistungssport, den die Hunde da absolvieren, aus Dutzenden unterschiedliche Gerüche den einen zu erkennen und ihm zu folgen."

Erschwerend kommen die äußeren Bedingungen wie Temperatur, Wind und auch Geräusche hinzu. "Humvee" und "Spike" dürfen sich durch nichts ablenken lassen, sondern müssen ganz konzentriert ihrer Nasenarbeit nachgehen.

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