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Hagedorn hat Hunger Der Bremer Kantinen-Check: Die Kantine Lichtgrenze im Theater

Marc Hagedorn und Jürgen Hinrichs begeben sich auf einen Streifzug durch die Bremer Betriebskantinen, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Diesmal: die Kantine Lichtgrenze im Theater am Goetheplatz.
07.03.2025, 05:06 Uhr
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Der Bremer Kantinen-Check: Die Kantine Lichtgrenze im Theater
Von Marc Hagedorn



Es ist schon ein paar Monate her, dass wir einen Termin im Theater Bremen hatten. Irgendwann wurden an dem Abend Häppchen gereicht, arabische Spezialitäten, verbunden mit dem Hinweis: „Die hat unser Kantinen-Team für Sie gezaubert. Besuchen Sie uns doch gern auch einmal in Ihrer Mittagspause.“ Einladung angenommen. Die Kantine Lichtgrenze liegt sozusagen im Hinterhof des Theaters. Entweder geht man durch die Einfahrt links am Theatro vorbei, oder man kommt von der Rückseite über die Bleicherstraße. Auswärtige Gäste melden sich beim Pförtner an, der Neuankömmlingen den Weg hinab in den Keller weist, wo unter anderem die Probebühne Tanz, das Stimmzimmer und die Requisite zu Hause sind.

Hat’s geschmeckt?

Die Angebote des Tages, drei an der Zahl, sind auf eine Tafel geschrieben. Wir entscheiden uns für Spätzle mit Gemüse und den Kartoffel-Kichererbsen-Auflauf. Beide Portionen sind von solider Größe, nicht zu klein, aber auch nicht so mächtig, dass sie den Teller fluten. Der Auflauf hat nichts mit einem Auflauf zu tun, wie man ihn für gewöhnlich kennt. Hier ist nichts geschichtet und überbacken, sondern fein nebeneinander portioniert. Uns soll’s recht sein. Zumal sich Reis und Bulgur, Kichererbsen und Auberginen, Tomaten und Kartoffeln aufs Feinste ergänzen, jede Zutat hat ihre eigene Note bewahrt. Lecker. Das Dressing zum Salat ist pikant. Die Spätzle mit Gemüse in einer cremigen Sauce überzeugen auf ganzer Linie: Die Champignons sind frisch und schmackhaft genau wie die Spargelstückchen.

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War’s nett?

Theater, heißt es, sei wie Familie. Und in der Kantine Lichtgrenze geht es tatsächlich sehr familiär zu. Man kennt sich größtenteils, wie es scheint. Gäste umarmen sich zur Begrüßung, nennen sich beim Vornamen. Ein kleines Mädchen, an diesem Tag sind Ferien, hilft der Mama an der Theke beim Verteilen der Gerichte. Ein putziges Bild, das den meisten Gästen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Der Raum selbst bietet Platz für ungefähr 50 Gäste, die Ausstattung ist schlicht. An den Wänden hängen Fotos von Theateraufführungen, Macbeth, Orpheus, Tolstois „Auferstehung“. An den Lampen ranken Luftballons, die aussehen wie die Überbleibsel einer Party. Für Kinder ist eine Spielecke eingerichtet.

Was hat’s gekostet?

Preise sind auf der Menütafel nicht angegeben. Also rechnen wir anhand des Bons aus, dass jedes unserer Hauptgerichte 7,70 Euro gekostet haben muss. Ein fairer Preis. Der mächtige Bananenkuchen zum Dessert schlägt mit 3,90 Euro zu Buche. Die Getränkepreise sind angemessen, Softdrinks, 0,33 Liter, gibt’s für 2,90 Euro, den Espresso für 1,80 Euro, den Milchkaffee für 2,80 Euro. Wer für seine Getränke nichts ausgeben will, kann sich am Wasser und am Tee bedienen, beides darf kostenlos aus der Karaffe gezapft werden.

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Wie war’s sonst noch?

Das Besondere an der Kantine Lichtgrenze ist, dass sie von einem Verein betrieben wird, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, interkulturelle Vielfalt und das Demokratieverständnis zu fördern. So international und bunt wie das Team ist das wöchentliche Angebot, das im Internet unter www.lichtgrenze-bremen.de zu finden ist. Es reicht von der Ofenkartoffel mit Kisir über die Pasta mit Tahini und Kräutern bis zum Grünkohltopf mit Räuchertofu.



Kantine Lichtgrenze im Theater, Goetheplatz, Öffnungszeiten: montags bis freitags 8 bis 15.30 Uhr sowie 17 bis 20 Uhr; sonnabends 9.30 bis 15 Uhr sowie 17 bis 20 Uhr, sonntags 17 bis 20 Uhr

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