Im Haven Höövt sind die Bauarbeiter eingezogen. Der Investor Wesbau lässt derzeit den hinteren Bauteil umbauen. Auf einer Fläche von 11 500 Quadratmetern entsteht ein neues, verkleinertes Einkaufszentrum. "Derzeit wird der ehemalige Marktkauf-Bereich entkernt", erklärt Wesbau-Geschäftsführer Max Zeitz. Zum 30. März hatte der Verbrauchermarkt im Haven Höövt seine Türen geschlossen. Neuer Ankermieter soll nach dem Umbau der Supermarkt Kaufland werden. "Alle Mieter stehen so gut wie fest. Viele Verträge sind bereits unterschrieben", sagt Zeitz. Für die eine und andere Fläche gebe es zwei Interessenten, da werde noch verhandelt.
"Ein Elektronikmarkt wird definitiv einziehen", kündigt der Wesbau-Chef an. Einen Namen will er noch nicht nennen. Einige Geschäfte, die bislang schon im hinteren Teil des Haven Höövts vertreten sind, werden auch weiterhin im Einkaufszentrum dabei sein. Zeitz verweist in dem Zusammenhang auf Namen, die er im Februar des Jahres in der Sitzung des Beirates Vegesack genannt hatte. Deichmann, Tedi, Kik und Rossmann würden bleiben, hatte er seinerzeit gesagt.
Nach Angaben der Wesbau befinden sich derzeit noch Geschäfte im hinteren Bauteil. Bis Ende Juni werde der Komplex für den Umbau komplett geräumt. Wiedereröffnet werden soll das kleinere Haven Höövt dann laut Zeitz "Ende 2018, spätestens Anfang 2019". Bis dahin sollen der Ankermieter Kaufland und alle übrigen Geschäfte eingezogen sein.
150 bis 180 Wohnungen geplant
Für den vorderen Teil des Haven Höövts läuft derzeit ein Architekten-Wettbewerb. Der Bereich vom Glassturm bis zur gläsernen Brücke soll abgerissen und neu bebaut werden. 150 bis 180 Wohnungen plant der Projektentwickler aus Weinheim hier, daneben soll Raum sein für öffentliche Nutzungen. Im Beirat hatte der Wesbau-Chef schon mal Optionen genannt, vom Kindergarten und Polizeirevier bis zu betreutem Wohnen und Gastronomie. An diesen Überlegungen hat sich laut Zeitz nichts geändert. "Wir reden nach wie vor über Dienstleistungen, eine Polizeistation, vielleicht auch Arztpraxen."
Fünf Architektenbüros entwickeln seit März Vorstellungen, wie das geplante neue Quartier neben dem Hafen gestaltet werden könnte. Zwei Büros aus Bremen sowie jeweils eines aus Bremerhaven, Oldenburg und Hamburg sind nach Angaben des Wesbau-Geschäftsführers beteiligt. Ein Nordbremer Büro sei nicht darunter. Bis Montag, 18. Juni, müssen die Planer laut Zeitz ihre Entwürfe und Modelle abliefern. Am Dienstag, 3. Juli, entscheide die Jury über den Sieger. Der Öffentlichkeit werden alle Entwürfe ab Freitag, 6. Juli, im Vegesacker Geschichtenhaus präsentiert. Unter dem Titel "Wohnen am Alten Speicher" wird um 12 Uhr eine Ausstellung mit den Wettbewerbsergebnissen eröffnet. Bis 25. August sind die Entwürfe dann im Geschichtenhaus zu sehen.
Die Wesbau werde den Siegerentwurf umsetzen, verspricht Zeitz. Wenn auch nicht unbedingt eins zu eins. Aber: "Im Wesentlichen wird es keine großen Änderungen mehr geben." Eher werde es um Kleinigkeiten gehen. Für den Wesbau-Chef zählt dazu nach eigenen Worten zum Beispiel die Frage, ob ein Gebäude ein Geschoss höher wird oder nicht.
"Ein Geschoss mehr ist schon eine Kleinigkeit, wenn dahinter die Grohner Düne steht." Alles eine Frage der Relation, so sieht es der Mann aus Weinheim. Die Architekten, die im Rahmen des Wettbewerbs Ideen für das 1,5 Hektar große Gelände entwickeln, sollen mehrere Gebäude mit drei, vier und auch mal fünf Geschossen planen. Bevor Neues entstehen kann, muss Altes weichen. Zeitz: "Wir gehen aktuell davon aus, dass wir Ende März, Anfang April 2019 mit dem Abriss beginnen können."