Die Hafenwirtschaft nimmt einen neuen Anlauf und pocht darauf, die Weser ein weiteres Mal zu vertiefen. Was das für Folgen hat, ist an dem Fluss und seinen Nebenarmen jeden Tag zu besichtigen. Der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt mittlerweile mehr als vier Meter. Das ist enorm und hat deutliche Folgen für die Natur. Nebenbei steigt die Gefahr, dass Sturmfluten bis nach Bremen hochlaufen und die Deiche gefährden. Die Befürworter der Flussvertiefungen – in der Elbe gerade erst abgeschlossen – ficht das nicht an. Sie sehen allein den ökonomischen Vorteil, wenn auch die ganz dicken Pötte Bremerhaven und Hamburg anlaufen können.
Klüger wäre es in jeder Hinsicht, vereint auf den einzigen deutschen Tiefwasserhafen zu setzen. In Wilhelmshaven können Schiffe jeder Größe abgefertigt werden. Das Gemeinschaftsprojekt von Bremen und Niedersachsen, an dem sich mit Hapag Lloyd jetzt auch die Hamburger beteiligen, hat großes Potenzial. Die Flüsse sollten deshalb künftig in Ruhe gelassen und am besten renaturiert werden.