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Auf dem Gelände des früheren Edeka-Marktes ist ein Neubau geplant Discounter will an die Aumunder Feldstraße

Vegesack. In den Vegesacker Lebensmittel-Einzelhandel kommt erneut Bewegung. Nach dem Umzug des Edeka-Marktes Lerchenstraße zur Borchshöher Straße, der für das Jahresende geplant ist, zeichnet sich an der Aumunder Feldstraße das nächste Projekt ab.
20.08.2014, 18:00 Uhr
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Discounter will an die Aumunder Feldstraße
Von Jürgen Theiner

In den Vegesacker Lebensmittel-Einzelhandel kommt erneut Bewegung. Nach dem Umzug des Edeka-Marktes Lerchenstraße zur Borchshöher Straße, der für das Jahresende geplant ist, zeichnet sich an der Aumunder Feldstraße das nächste Projekt ab. Auf dem Grundstück des früheren Edeka-Marktes Rethmeyer soll ein neuer, größerer Supermarkt entstehen. In das Vorhaben sind auch angrenzende Grundstücke einbezogen.

Eine Augenweide ist sie nicht, die Bebauung der Aumunder Feldstraße, wenn man von der Einmündung der Zollstraße Richtung Autobahn schaut. Hintereinander befinden sich dort rechter Hand ein Gebrauchtwagenhandel, der erkennbar schon bessere Tage gesehen hat, und ein verwaister Edeka-Markt. Anfang 2012 schloss dort der Kaufmann Carl-Hermann Rethmeyer sein Geschäft. Es entsprach mit seinen 570 Quadratmetern Verkaufsfläche und den fehlenden Kundenparkplätzen nicht mehr heutigen Standards.

Beide Grundstücke gehören der aus Bremen-Nord stammenden und in Dresden tätigen Architektin Ann Kathrin Broszio. Gemeinsam mit ihrem Bruder Jan Markus, der an der Aumunder Feldstraße ein Ingenieurbüro betreibt, will sie dem städtebaulichen Missstand nun abhelfen. Geplant ist, den alten Supermarkt abzureißen und durch einen eingeschossigen Neubau mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche plus Backshop zu ersetzen. Ein namhafter Lebensmittel-Discounter hat bereits sein Interesse bekundet. „Anfang des Jahres hatten wir bereits einen unterschriftsreifen Vertrag“, ist von Jan Markus Broszio zu erfahren.

Fläche für Parkplätze gesucht

Doch ganz so schnell, wie von ihm erhofft, ließ sich das Projekt nicht umsetzen. Das Problem sind die rund 80 Kfz-Stellplätze – teilweise in Garagen –, die sich auf dem hinteren Grundstücksteil befinden. Genutzt werden sie von Mietern der Gewosie-Mehrfamilienhäuser in der unmittelbaren Nachbarschaft. Für diese Plätze müsste Ersatz geschaffen werden. Denn das künftige Marktgebäude soll nicht mehr wie Rethmeyers Edeka-Markt direkt an der Straßenfront stehen, sondern nach hinten rücken, damit vorn Kundenparkplätze angelegt werden können. Die Lösung würde ungefähr so aussehen wie beim Aktiv-Markt an der Meinert-Löffler-Straße.

Gesucht wird also Ausweichfläche für die Garagen und Stellplätze der Gewosie-Mieter. Dabei kommt zum einen das Gelände des jetzigen Gebrauchtwagenhandels ins Spiel. „Mit dem Autohändler sind wir so verblieben, dass er das Areal relativ kurzfristig räumen würde“, sagt Jan Markus Broszio. Darüber hinaus könnten auf den Grünflächen zwischen den Wohnblocks am Ascherfeld weitere Parkplätze entstehen. Diese Idee ist indes nicht ganz unumstritten, ginge sie doch zulasten der Wohnqualität der Gewosie-Mieter. So oder so hat das Gesamtprojekt ein Kaliber, das eine Änderung des gültigen Bebauungsplans erfordert. Das hat eine sogenannte Bauvoranfrage beim Bauamt Bremen-Nord ergeben. Planungsrecht ist Sache der Politik, und damit wird auch der Vegesacker Beirat ein Wörtchen mitzureden haben.

Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt erwartet eine positive Haltung des Stadtteilparlaments zu dem Vorhaben. Es hatte sich schon 2012 für einen neuen Verbrauchermarkt an der Aumunder Feldstraße ausgesprochen. Das Bauamt ist aus Dornstedts Sicht zunächst gefordert, „beide Projekte in Einklang zu bringen“ – also einerseits den Bau eines größeren Marktgebäudes zu ermöglichen, als auch eine konsensfähige Lösung für die Verlagerung der Stellplätze zu finden. Jan Markus Broszio ist zuversichtlich, den interessierten Discounter noch eine Weile bei der Stange halten zu können. Der Marktbetreiber sei nach wie vor an dem Standort interessiert, „aber er wartet vielleicht nicht ewig“.

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