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Drogenkonsumraum geplant Diskussion um Druckraum

Der Beirat Mitte ist mit den Akteuren der Sicherheitspartnerschaft überzeugt davon, dass die Einrichtung eines Drogenkonsumraumes überfällig ist. Die CDU befürchtet jedoch Sicherheitsprobleme.
05.03.2020, 06:17 Uhr
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Diskussion um Druckraum
Von Sigrid Schuer

Gegen die Stimmen der CDU hat der Beirat Mitte in seiner jüngsten Sitzung für die Einrichtung eines mobilen Interims-Drogenkonsumraumes votiert. Der werde dringend benötigt, war sich der Beirat mit Jens Körber einig, der beim Innensenator Projekt-Koordinator für die Sicherheitspartnerschaft ist. Der Standort an der Friedrich-Rauers-Straße, auf dem Parkplatz rechts neben dem Jakobus-Haus, sorgte im Beirat allerdings für Diskussionen. Dort sollen in Containern demnächst insgesamt zehn Plätze entstehen, in denen an 70 Stunden der Woche Drogen unter Aufsicht konsumiert werden können. Zudem ist die Einrichtung eines Cafés und einer Beratungsstelle geplant. Es werde mit 400 bis 600 Suchtkranken gerechnet, sagte Jörg Utschakowski, Referatsleiter im Gesundheitsressort, der die Pläne vorstellte.

Wichtig sei, dass das Areal engmaschig von der Polizei überwacht werde, sagte Jens Körber. Es müsse unter allen Umständen verhindert werden, dass dort mit Drogen gedealt wird. „Das ist kein rechtsfreier Raum!“, betonte er. Zwar liegt die kurze Friedrich-Rauers-Straße relativ abseits. Gleich um die Ecke befindet sich jedoch an der Daniel-von-Büren-Straße ein großes Wohnquartier mit mehrstöckigen Hochhäusern, genauso wie das Bundeswehrhochhaus, in dem in naher Zukunft viele Wohnungen von der Gewoba geschaffen werden.

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Erschwerend käme hinzu, dass sich im näheren Umfeld gleich zwei Schulen, die Schule an der Admiralstraße und das Alte Gymnasium befinden, gaben Dirk Paulmann und Ingrid Kreiser-Saunders zu bedenken. Der Findorff-Tunnel, der unmittelbar an die Friedrich-Rauers-Straße angrenzt, sei ohnehin schon ein Angstraum für die Kinder auf ihrem Schulweg. Nun könnte es zu „verstörenden Situationen“ und vermehrter Beschaffungskriminalität durch die Präsenz von Drogenabhängigen kommen, befürchten die beiden CDU-Politiker.

Paulmann sieht die Gefahr, „dass alle unsere Probleme in der Bahnhofsvorstadt entsorgt werden sollen, wo ohnehin nicht so gut gestellte Menschen leben“. Das hält er für die angestrebte Entwicklung des Quartiers für kontraproduktiv. Wenn dieser Drogenkonsumraum schon in Bahnhofsnähe liegen müsse, weshalb könne er dann nicht an das Gleisdreieck mit Zugang über den Findorff verlegt werden, wollte er wissen. Dort gebe es kein Wohnquartier. Körbers Antwort: Dieses Areal werde von der Szene nicht angenommen.

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