Die Bremer Grünen wollen eine schnellere Verkehrswende, mehr Geld und eine bessere Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Die Partei will nach der Bürgerschaftswahl mehr Finanzmittel bereitstellen (wir berichteten). Das sorgt für geteilte Reaktionen. Heiko Strohmann (CDU) hat das Gefühl, dass die Grünen agieren, als wären sie in der Opposition.
Es sei klar, dass für den wichtigen Radverkehr einiges getan werden müsse. Die Lösungen würden aber im Verkehrsentwicklungsplan stehen. „Das Problem ist, dass die rot-grüne Regierung nichts umsetzt“, so Strohmann. Eine Verkehrswende funktioniere nur, wenn man den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und den Fahrradverkehr im Umweltverbund ausbaue. „Das wurde aber massiv verschlafen“, so Strohmann. In den vergangenen zwölf Jahren habe die Regierung keinen Kilometer Straßenbahn gebaut.
Heike Sprehe (SPD) sagt: „Wir setzen uns für die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer ein. Für uns heißt dies aber zunächst, dass auch die Fuß- und Radwege in der Fläche in einen vernünftigen Zustand gebracht werden müssen, damit alle Verkehrsteilnehmer überall in Bremen gute Bedingungen vorfinden. Das halten wir für wichtiger als Planungen von weiteren exklusiven Fahrradbrücken – insbesondere dort, wo bereits Straßenbrücken in der Nähe vorhanden sind.”
Attraktive Möglichkeiten schaffen
„Jedes Mal vor Wahlen treiben die Grünen dieselbe Sau durchs Dorf: alle Autos raus aus der Stadt, es wird geradelt, gelaufen und mit dem ÖPNV, möglichst auf anderer Leute Kosten, gefahren“, sagt der AfD-Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende Frank Magnitz. Wenn man die Verkehrsdichte in der Innenstadt verringern wolle, müssten erst einmal attraktive Möglichkeiten des Umstiegs auf die öffentlichen Verkehre sowie zwischen den Verkehrsträgern geschaffen werden.
BUND-Geschäftsführer Martin Rode hält die Forderung nach einer Erhöhung der finanziellen Mittel für Fuß- und Radverkehr für stimmig und richtig, um entscheidende Schritte in Richtung einer ökologischen Verkehrswende voranzukommen.