Rund 750 Meldungen hat die Pressestelle der Polizei 2023 veröffentlicht. Bei vielen davon ging es um ernste Straftaten. Und lange nicht alle davon wurden aufgeklärt. Manchmal jedoch ...
Nur ein kleines Nickerchen
Während seine Komplizin draußen Schmiere stand, drang ein 23-Jähriger um kurz nach sieben Uhr morgens durch ein Fenster in ein Lokal in der Rembertistraße. Dort fand er Bargeld, das er sich in die Tasche stopfte. Doch Anwohner hatten das Ganze beobachtet und die Polizei alarmiert. Die nahm zunächst den weiblichen Wachposten fest. Im Lokal entdeckten die Beamten dann den Einbrecher auf einer Bank im Schankraum, wo er so tat, als würde er nach einer durchzechten Nacht nur ein Nickerchen machen. Half ihm aber nichts. Nicht nur, dass die Polizei das gestohlene Geld bei ihm fand, sie konnte ihm auch nachweisen, dass er bereits drei Wochen zuvor in dasselbe Lokal eingebrochen war.
Dreimal ist Bremer Unrecht
Vergeblich versuchte im September in der Vahr ein 22-jähriger E-Scooter-Fahrer vor der Polizei in ein Parkhaus zu flüchten. Die Polizei stellte den jungen Mann und registrierte gleich drei Gesetzesverstöße: Sein Roller hatte keine Kennzeichen (Pflichtversicherungsgesetz), er fuhr unter Drogen (Straßenverkehrsgesetz) und betrieb zudem eine „geheime“ Vorratshaltung an Cannabis in seiner Unterhose (Betäubungsmittelgesetz).
Brachialer Milchdieb
Mit einem Gullydeckel verschaffte sich im November ein Einbrecher Einlass in eine Eisdiele in der Altstadt. Da er beim Einschlagen der Scheibe den Alarm auslöste, zudem vom Besitzer per Videoüberwachung beobachtet wurde, konnte die Polizei den 42-Jährigen noch am Tatort festnehmen. Mit den Worten „Das war ein Fehler von mir“ händigte er den Beamten seine Beute aus – zwei Tüten Milch.
Heimlich mit lautem Getöse
Früh morgens im August hebelten zwei Einbrecher, 23 und 25 Jahre alt, im August das Metalltor eines Schrotthandels in der Neustadt auf und fuhren mit ihrem Transporter in eine Lagerhalle. Hier schnappten sie sich einen Gabelstapler, um mit Kupfer gefüllte Wannen in ihr Fahrzeug zu laden. Dabei kippte eine der Wannen mit lautem Getöse um. Das Duo flüchtete zu Fuß. Ohne Beute, ohne Auto und dann auch ohne Glück: Der Versuch, sich mit einem Taxi nach Hamburg bringen zu lassen, scheiterte an der alarmierten Polizei.
Zu viele Latten am Wagen
Im April ging der Polizei in Tenever ein 82-jähriger Autofahrer in die Maschen, der sein Fahrzeug mit einer höchst merkwürdigen Konstruktion ausgestattet hatte. Um die Länge seines Fahrzeuges besser abschätzen zu können, hatte er an seinem Kühler zwei 50 Zentimeter lange Kunststofflatten angebracht. Ins Visier war der Senior den Beamten übrigens geraten, als er sich nach einem Auffahrunfall mit den Worten „Da ist ja nix“ unerlaubt vom Unfallort entfernt hatte.
Deutlich mehr Glück als Verstand
Betrunken, ohne Licht und in Schlangenlinien fahrend, war im Oktober spätabends ein 27-Jähriger mit seinem E-Scooter Richtung Lesum unterwegs – auf der Autobahn 270. Zu seinem Glück konnte ein nachfolgender Autofahrer durch eine Vollbremsung so eben noch einen Unfall vermeiden. Anschließend eskortierte er den 27-Jährigen mit Warnblinklicht bis zum Eintreffen der Polizei. Die stellte bei dem Rollerfahrer 1,6 Promille fest.
Zu gieriger Dieb
Vielleicht wäre der 25-Jährige unbemerkt davongekommen, wenn er im Oktober in einem Supermarkt in Huckelriede nur eine Tafel Schokolade eingesteckt hätte. Sein Versuch, unbemerkt gleich 38 Tafeln in den Rucksack zu stopfen, scheiterte jedoch am Ladendetektiv. Da gegen ihn bereits ein Haftbefehl vorlag, landete der Mann hinter Gittern. Ohne Schokolade, versteht sich.
Mit Vollgas hinter Gitter
Als ein 73-Jähriger im Oktober gegen Mitternacht seinen Mercedes vor seiner Garageneinfahrt in der Violenstraße stoppte und bei laufendem Motor kurz ausstieg, um noch Müll zu entsorgen, sprang ein Unbekannter in den Wagen und brauste mit Vollgas davon. Allerdings konnte die Polizei den 55-jährigen, stark unter Drogen stehenden, Dieb schon kurz darauf stoppen. Wie sich herausstellte, lag ein Haftbefehl gegen ihn vor – wegen Diebstahls.