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AMS!-Improtheater eröffnet Ein neues, kleines Theater fürs Viertel

Das Impro-Theater ist ihre große Leidenschaft. Und mit genau derselben Leidenschaft stürzt sich der harte Kern der Improsparte des Alsomirschmeckts!-Theaters, in den Umbau ihres ersten eigenen Domizils.
07.05.2015, 00:00 Uhr
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Von Sigrid Schuer

Das Impro-Theater ist ihre große Leidenschaft. Und mit genau derselben Leidenschaft stürzen sich Ina Schenker, Tobias Sailer, Federico von Samson-Himmelstjerna und Bilgehan Vatan, sozusagen der harte Kern der Improsparte des Alsomirschmeckts!-Theaters, in den Umbau ihres ersten eigenen Domizils im Fehrfeld 26. Der Raum, der einst eine Polsterei und dann das Lager eines Schallplattenladens beherbergte, soll bereits Mitte Mai zu einem Theaterchen umgewandelt sein. Und das bedeutet: Endlich gibt es Probenräume und genügend Platz, um Improvisations-Kurse abzuhalten. Die bunten T-Shirts mit dem AMS!-Impro-Logo hängen bereits in den Fenstern.

„Am Sonnabend und Sonntag, 16. und 17. Mai, bieten wir von 11 bis 17 Uhr unter dem Motto ,Intro ins Impro’ ein Schnupperwochenende für alle an, die Impro kennenlernen oder wieder einsteigen wollen“, kündigt Tobias Sailer an. „Wir entwickeln mit Hilfe verschiedener Übungen und Spiele unsere Bereitschaft, aktiv, offen und kooperativ zu sein und lassen unserer Kreativität und Spontanität freien Lauf.“

Schallschutz oberste Priorität

Und damit die Räume bis dahin fertig werden, packen alle mit an bei der Renovierung, die über eine Crowdfunding-Kampagne im Internet und aus Globalmitteln, die der Beirat zur Verfügung gestellt hat, finanziert wurde. Vorrangiges Ziel: ein Schallschutz für die hellhörige Dachfenster-Front muss her. Dabei haben Federico Samson-Himmelstjerna und Ina Schenker hauptberuflich ohnehin viel zu tun. Der Sohn eines estnisch-norwegischen Elternpaares promoviert in Physik und seine Schauspielkollegin in Literaturwissenschaft. Auch der erst elf Wochen alte Emil, der kleine Sohn von Ina Schenker und Tobias Sailer, guckt interessiert den Umbauarbeiten zu.

Denn bereits am Freitag, 8. Mai, gibt es ab 19 Uhr bei freiem Eintritt ein Pre-Opening. Dann gestalten die Impro-Theatermacher das Festival „Das Viertel lebt“ der Bremer Initiative Kulturschutzgebiet mit. „Wir wollen mit den Viertelflanierenden sprechen und deren Geschichten als Inspiration für die Bühne nutzen“, erzählt Ina Schenker.

Zusätzlich zu diesem harten Kern gibt es vier feste Teams. Insgesamt sind rund 50 Spieler Mitglied im AMS!-Improtheater. Und der Spielplan sieht für die nächsten Wochen so aus: Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es nachmittags eine Impro-Show mit Kaffee und Kuchen. An jedem dritten Mittwoch im Monat wird abends im Fehrfeld 26 eine Impro-Show über die Bühne gehen.

Doch wie funktioniert das Impro-Theater bei der AMS!-Sparte? „Wir spielen Langform-Improvisationen. Das bedeutet, das Publikum wirft ein Stichwort in den Raum, wir entwickeln daraus spontan ein Set von 30 bis 40 Minuten“, erläutert Ina Schenker.

Impro-Theater kann im Prinzip jeder lernen, der daran Spaß hat. „Wir trainieren in unseren Kursen. Ein achtwöchiger Kursus kostet beispielsweise 50 bis 100 Euro, je nach Selbsteinschätzung der finanziellen Möglichkeiten der Teilnehmenden“, führt sie weiter aus. „Unterrichtet wird Körperarbeit, aber auch Charakter- und Raum-Arbeit sowie die spontane Entwicklung von Theaterszenen. Wir möchten natürlich auch unsere neue Nachbarschaft verstärkt in unsere Kurse einbinden.“ Die werden im Rahmen des Hochschulsports an der Universität und des Alsomirschmeckt!-Theaters angeboten.

Das Impro-Theater wurde in den USA erfunden. Beim AMS!-Impro waren schon Koryphäen wie Christian Cappozoli vom UCB in New York als Dozenten zu Gast. Das Gastspiel von iO aus Chicago zog Menschen aus ganz Europa an. „Außerdem sind wir im Gespräch mit weiteren interessanten Performern aus Los Angeles, Chicago und London, die zu uns kommen und gemeinsam mit uns spielen und lernen wollen“, sagen die Impro-Theater-Mitglieder.

Das AMS!-Impro wurde 2012 als Untersparte des Alsomirschmeckt’s!-Theaters gegründet, das wiederum 2008 von Studierenden als autonomes, unkommerzielles, freies Theater ins Leben gerufen wurde. „Wir wollten immer gerade so viel Geld verdienen, um die nächste Produktion finanzieren zu können“, erläutert Ina Schenker. „Wir haben bis jetzt viel in der ,Dete’ gespielt und werden unsere großen Shows auch weiterhin im ,Kukoon‘ geben. Andere Spielorte waren das Kulturzentrum Lagerhaus und die Ateliergemeinschaft Walfischhof in der Überseestadt. Oft mussten wir reihum im Wohnzimmer und im Garten unserer Mitglieder proben. Jetzt sind wir froh, dass wir im Fehrfeld an solch zentraler Stelle ein eigenes Theater haben“, freuen sich die Bühnenbegeisterten.

Die nächste Show des AMS!-Impro wird am Sonnabend, 9. Mai, um 21 Uhr im Kulturzentrums Lagerhaus (3. Etage), Schildstraße 12-19, gezeigt. Mehr Informationen stehen im Internet unter www.alsomirschmeckts-theater.de/ams-impro.

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