Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Percussion-Werkstatt der Philharmoniker in der Schule Landskronastraße eingeweiht Einmalige Musikwelt

Burgdamm. Die Bremer Philharmoniker haben in Bremen-Nord eine weitere Musikwerkstatt eröffnet. Bereits seit 2006 kommen jährlich mehr als 15 000 Kinder und Jugendliche in die Musikwerkstätten in Mitte in Findorff.
05.03.2016, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von WK

Die Bremer Philharmoniker haben in Bremen-Nord eine weitere Musikwerkstatt eröffnet. Bereits seit 2006 kommen jährlich mehr als 15 000 Kinder und Jugendliche in die Musikwerkstätten in Mitte in Findorff. Aufgrund dieser Nachfrage haben die Philharmoniker, wie berichtet, bereits im Herbst eine Dependance in Bremen-Nord eröffnet. Jetzt ergänzt das Orchester in Kooperation mit der Schule an der Landskronastraße die dortigen Angebote durch eine Percussion-Werkstatt. Dort werden Instrumente aus verschiedenen Kulturkreisen vorgestellt.

Herzstück der neuen „Percussionwelten“ ist ein original indonesisches Gamelan-Orchester. Es befindet sich in einem der drei Räume der neuen Musikwerkstatt, die in einem Seitenflügel der Schule an der Landskronastraße in Marßel eingerichtet wurde. „Unseres Wissens gibt es bundesweit kein vergleichbares Angebot“, sagt Marko Gartelmann, der bei den Philharmonikern als Projektleiter für Musikvermittlung verantwortlich ist. „Bei den Workshops in unseren Percussionwelten beginnen wir mit Rhythmusübungen mit Sticks und Tomtoms, da befinden wir uns also vorwiegend im westlichen Kulturraum“, erklärt er das Konzept. „Wenn wir danach an den Gamelan-Instrumenten Platz nehmen, finden wir uns in einer vollkommen anderen Klangwelt wieder.“

Buchungen ab sofort möglich

Auffallend sei dabei, dass die Gruppen von Kindern und Jugendlichen in beiden Percussionwelten bereits nach kurzer Zeit einen gemeinsamen Rhythmus finden und dies als positives Gemeinschaftsgefühl wahrnehmen. „Hier spielen weder ethnische Herkunft noch Religionszugehörigkeiten eine Rolle“, so Gartelmann weiter.

Führungen durch die Percussionwelten sind ab sofort für Schulklassen buchbar (Telefon 0421 / 6267314). Das von Marko Gartelmann und Joachim Burkhardt, stellvertretender Schulleiter in der Landskronastraße, entwickelte Konzept richtet sich an Schulklassen des 3. bis 6. Jahrgangs; es wird in veränderter Form aber auch als Lehrerfortbildung und für höhere Jahrgangsstufen angeboten.

An der Verwirklichung waren zahlreiche Institutionen und Einrichtungen beteiligt. Allen voran der Freundeskreises „prophil e.V.“, der sich auch finanziell engagiert hat. „Als die Bremer Philharmoniker uns das Konzept vorgestellt haben, waren wir uns ziemlich schnell einig, dass wir dieses Projekt unterstützen möchten“, berichtet Katrin Rabus, Vorsitzende des Freundeskreises, „Prophil“ hat außerdem ein Netzwerk von Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Politik gesponnen hat, die sich gemeinsam für die „Percussionwelten“ stark gemacht haben.

Rabus weiter: „Nicht nur aus musikpädagogischer Sicht halte ich diese Musikwerkstatt für einen Gewinn für Bremen-Nord. Ich bin sicher, dass in diesen Räumlichkeiten Kinder und Jugendliche viele wertvolle Sozialpraktiken erlernen und dadurch ein gemeinsames Ergebnis erzielen. Hier bildet Musik die Grundregeln des Miteinanders klar und für alle erlebbar ab.“ Der Freundeskreis der Bremer Philharmoniker sei davon überzeugt, dass bürgerliches Engagement eine Grundvoraussetzung für eine lebenswerte Stadt und eine tolerante Stadtgesellschaft sei.

Zu denen, die an der Verwirklichung der Percussionwelten mitgearbeitet haben, gehören auch die Kulturbehörde und die Senatorin für Bildung, die die Räume zur Verfügung stellt und für die Modernisierungsarbeiten im Eingangsbereich gesorgt hat. Laut Philharmoniker steuerte das Schulleiter-Team der Schule an der Landskronastraße das einzigartige Gamelan-Instrumentarium für die neue Musikwerkstatt vor, die Gewoba sorgte für den behindertengerechten Umbau, die Brebau hat die Beschilderung ermöglicht und auch das Ortsamt und der Beirat Lesum haben ihre Unterstützung zugesagt. Mit ihren Angeboten werde die Musikwerkstatt Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet und dem Umland anziehen, denn nur hier gibt es die „Percussionwelten“. Damit rückt Bremen-Nord in den Fokus der Gesamtstadt Bremen.

So sei in Marßel ein Ort der kulturellen Begegnung entstanden. „In dieser Musikwerkstatt begegnen sich verschiedene Kulturkreise auf Augenhöhe. Sie bietet ein anschauliches Beispiel dafür, wie Integration mithilfe von Musik funktionieren kann: Offenheit gegenüber unbekannten Klängen, Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Das Kennenlernen und Ausprobieren von Instrumenten aus anderen Kulturkreisen bedeutet auch für uns eine großartige Bereicherung“, freut sich Orchesterintendant Christian Kötter-Lixfeld.

WK

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)