Raus aus den Flüchtlingsunterkünften, rein in die eigene Wohnung: Seit Jahresbeginn hat Bremens Wohnraumvermittlung in Flüchtlingsunterkünften 1526 Menschen in eigene Wohnungen vermittelt. Diese Zahlen hat Sozialstaatsrat Jan Fries laut Mitteilung am Donnerstag der Deputation für Soziales, Jugend und Integration vorgelegt. Demnach sind insgesamt 586 Mietverträge vermittelt worden. Zudem hat der Verein Wohnungshilfe e.V. mit Unterstützung von Ehrenamtlichen 160 Menschen bei der Anmietung einer Wohnung unterstützt. Die beiden Projekte im Auftrag der Stadt hätten damit "vielen Menschen einen festen Wohnort verschafft, wo sie zur Ruhe kommen können, und zudem das Unterbringungssystem in ganz erheblichem Umfang entlastet", sagte Jan Fries.
Laut Mitteilung haben 911 Menschen aus Übergangswohneinrichtungen eine Wohnung gefunden sowie 605 weitere, die zuvor in einer Notunterkunft gelebt haben. Die Wohnraumvermittlung in jedem einzelnen Übergangswohnheim hat die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport bereits im Jahr 2014 eingeführt. Im Jahr 2022 hat sie es um ein Angebot in den Notunterkünften speziell für Geflüchtete aus der Ukraine ergänzt. Grund ist der rechtliche Status der Ukraine-Flüchtlinge, der, anders als bei Menschen im Asylverfahren oder Duldungssuchenden, den Zugang zu eigenem Wohnraum und zum Arbeitsmarkt vom ersten Tag an begründet.
Die AWO-Wohnraumvermittlung unter der Projektbezeichnung "Zukunft Wohnen" unterstützt nicht nur bei der Wohnungssuche, sie nimmt auch die Erstbesichtigung vor, begleitet bei erforderlichen Behördengängen und steht nach dem Einzug als Ansprechpartnerin für Vermieter und Mieter zur Verfügung. Die Miete muss sich im Rahmen der von der Sozialhilfe anerkannten Höhe bewegen, sofern die Menschen nicht über eigenes Einkommen in ausreichender Höhe verfügen. Gewoba und Brebau stellen dem Projekt seit Jahren regelmäßig Wohnungen zur Verfügung, Angebote gibt es inzwischen auch von der Vonovia und der Espabau.