Weil Prostituierte ein hohes Risiko tragen, Ausbeutung und Gewalt zu erleben, fordert die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm ein Ausstiegsprogramm. Diese Forderung stellte sie im Zuge des internationalen Tages gegen Gewalt an Sexarbeitern und -arbeiterinnen. Darüber hinaus wünscht sie sich auch für die Stadt Bremerhaven eine Beratungsstelle, wie es sie in der Stadt Bremen mit dem Verein Nitribitt bereits gibt, heißt es in einer Mitteilung.
Arbeit trotz aktuellem Verbot
Im Land Bremen seien rund 800 Prostituierte angemeldet, ihre Situation verschärfe mit der aktuellen Situation massiv. „Die Realität zeigt, dass viele Prostituierte trotz aktuellen Verbots weiterarbeiten oder weiterarbeiten müssen. Damit sind sie noch weniger geschützt“, sagt Wilhelm.
Nur ein kleiner Teil der gemeldeten Prostituierten habe die deutsche Staatsbürgerschaft, viele der anderen hätte weder ein Anrecht auf Sozialleistungen, noch seien sie krankenversichert. Bereits 2017 ist das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten. Seither müssen sich die Arbeiterinnen anmelden. Auch die Bordelle brauchen eine Erlaubnis. Das Gesetz sieht Kontrollen vor, diese gibt es nach Ansicht der Landesfrauenbeauftragen in Bremen allerdings noch zu selten. Im neuen Landesaktionsplan zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen und Kindern, der aktuell erarbeitet werde, sollen Prostituierte deshalb besonders berücksichtigt werden.