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Vegesack bietet Service ab sofort an / Wirtschaftssenator fördert Projekt mit 50 000 Euro Freies WLAN in der Fußgängerzone

Vegesack. Wer durch die Vegesacker Fußgängerzone spaziert, kann dabei ab sofort kostenlos im Internet surfen. Möglich machen es das Vegesack Marketing, das Unternehmen Free-Key und Geld vom Wirtschaftssenator.
16.11.2016, 00:00 Uhr
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Von Ulf Buschmann

Vegesack. Wer durch die Vegesacker Fußgängerzone spaziert, kann dabei ab sofort kostenlos im Internet surfen. Möglich machen es das Vegesack Marketing, das Unternehmen Free-Key und Geld vom Wirtschaftssenator. Die WLAN-Zone reicht von der Gerhard-Rohlfs-Straße bis zum unteren Ende der Reeder-Bischoff-Straße. Damit ist Vegesack nach der Obernstraße und der Schlachte der dritte Bereich in Bremen, in dem dies möglich ist. Gröpelingen ist zurzeit in Vorbereitung.

Der kostenlose Zugang zum Internet in den Innenstädten sollte heute zum Standardangebot gehören, wie Straßen, Cafés und Geschäfte, findet Wolfgang Helm, Geschäftsführer des Vegesack Marketing. Während es jedoch in anderen Ländern längst Alltag ist, hängt Deutschland meilenweit hinterher. Selbst die kleinen baltischen Staaten sind diesbezüglich weiter. Aber auch Dänemark, die Niederlande und Großbritannien. Dort gehört der Hinweis „Free Wifi“ zum Stadtbild.

In Deutschland waren bis zum vergangenen Jahr freie Internetzugänge die Ausnahme. Dies lag an der sogenannten Störerhaftung, wie sie im Gesetz festgeschrieben war. Danach haftete der Betreiber eines Netzwerkes dafür, welche Inhalte zum Beispiel heruntergeladen werden – auch dann, wenn sich ein Nutzer ohne dessen Wissen Illegales besorgte. Damit ist es jetzt vorbei, denn die Störerhaftung verhindert nach Auffassung des Bundes und der Länder, dass die Bundesrepublik international bei der Nutzung der digitalen Technik am Ball bleibt.

Momentan sind deshalb immer mehr Städte darum bemüht, freies WLAN anzubieten. Entsprechende Investitionen der City-Initiativen fördert der Wirtschaftssenator. In Vegesack gibt es dafür in den kommenden fünf Jahren nach Auskunft von Helms rund 50 000 Euro. Dafür stellt der IT-Anbieter Free-Key nicht nur den Internetzugang, sondern auch eine App zur Verfügung. Sie ist als Beta-Version im Appstore von Apple und auf Googleplay verfügbar. Die Vollversion soll noch im November veröffentlicht werden.

Von der unteren Gerhard-Rohlfs-Straße über die Breite Straße bis etwa zur Stadtapotheke können Nutzer sich aber auch ohne App in das kostenfreie Netz einloggen. Das ist laut Robert Seidel von der Firma Free-Key ganz unkompliziert: Einfach im Tablet oder dem Smartphone auf die Einstellungen und den Menüpunkt „WLAN“ gehen und dort Free-Key anwählen. Anschließend öffnet sich der Internetbrowser, über den der Nutzer lediglich die Geschäftsbedingungen akzeptieren muss. Dann lässt es sich sofort kostenlos surfen.

Allerdings gibt es Begrenzungen. Durch den Einsatz eines Jugendschutzfilters sind nach Auskunft von Seidel nicht jugendfreie und gewaltverherrlichende Internetseiten gesperrt. „FSK 18 spielt für uns eine große Rolle“, sagt Seidel. Ebenso sei es nicht möglich, große Datenmengen „im Gigabereich“ aus dem Internet herunterzuladen. Seidel wies ebenso darauf hin, dass jeder Nutzer nach drei Stunden automatisch aus dem Vegesacker WLAN wieder ausgeloggt werde: „Das ist eine gesetzliche Vorgabe.“ Wer ohne Verbindung sei, könne sich jedoch sofort wieder anmelden.

Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt bezeichnet das Angebot von Vegesack Marketing und Free-Key als „tollen Schritt in die richtige Richtung“. Helms ergänzt, dass dies allerdings nur der erste Schritt sei. Eine weitere Ausbaustufe ist für den Bahnhofsbereich und die Maritime Meile geplant.

Das WLAN in der Fußgängerzone ist nicht von heute auf morgen realisiert worden. Nach Angaben von Helms gab es die ersten Überlegungen im August vergangenen Jahres. Und da Free-Key bereits die Bremer Innenstadt bestücke, sei der Abschluss eines entsprechenden Vertrages mit dem Unternehmen naheliegend gewesen. Vorteil für die Kunden laut Seidel: Die Geräte aller Vegesacker Nutzer erkennen auch die Netze in der Obernstraße, an der Schlachte und in Gröpelingen.

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