Über der Debatte schwebt das Schwert der Altersdiskriminierung. Und es darf mit Wucht herabsausen, wenn man älteren Menschen das Autofahren verbieten will. Ähnlich verhält es sich mit verpflichtenden Fahrtests ab einem bestimmten Alter. Denn: Auch wenn der Anteil von Senioren bei den Unfallverursachern steigt, gibt es das statistische Material nicht her, ab 60, 65 oder 70 solche Checks vorzuschreiben. Das höchste Unfallrisiko geht immer noch – und zwar mit Abstand – von Fahranfängern aus. Dennoch muss die Debatte über Fahrsicherheit von Senioren erlaubt sein, ohne gleich das Schwert der Altersdiskriminierung zu zücken.
Fahrtests und Medizinchecks sind selbstverständlich eine vernünftige Sache – auf freiwilliger Basis. Allein: Um die Debatte und eine offensive Werbung für solche Angebote drückt sich die Politik seit Langem herum, Senioren stellen einen großen Teil der Wählerschaft. Kostenlose Tickets als Anstoß für jene, die vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen wollen, gehören dazu. Ebenso wie kostengünstige Fahrtrainings und auch die Sensibilisierung von Ärzten, das Thema Fahrtüchtigkeit gezielt anzusprechen. Altersdiskriminierend ist das nicht.