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Jubiläum Freunde der Bremer Straßenbahn feiern 25-jähriges Bestehen

Die "Freunde der Bremer Straßenbahn" setzen sich seit 1989 für die Erforschung eines Stücks Bremer Lokalgeschichte ein: Sie erhalten und betrieben historisch wertvolle Straßenbahnen und pflegen eine Ausstellung.
07.09.2014, 00:00 Uhr
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Von Ina Schulze

Die "Freunde der Bremer Straßenbahn" setzen sich seit 1989 für die Erforschung eines Stücks Bremer Lokalgeschichte ein: Sie erhalten und betrieben historisch wertvolle Straßenbahnen und pflegen eine Ausstellung.

Wenn Stefan Wurst aus Horn-Lehe und Gerd Borcherding aus Lehe Nummern und Abkürzungen verwenden, dann geht es meist um historische Straßenbahnen. Nur eine einzige trägt einen Spitznamen: „Molly“. Der Triebwagen 49, Baujahr 1900, war bis Ende der 50er-Jahre unterwegs. Die grüne „Molly“ hat heute nur noch Schaufunktion und sollte ursprünglich mal ins Focke-Museum. An diesem Modell kann man noch sehen, wie der Straßenbahnführer damals per Hand den Bremssand in einen Trichter rieseln lassen musste.

Erste Straßenbahn aus dem Jahr 1888

Mollys Beiwagen wurde 1908 in Dienst gestellt und lief bis 1931. Noch älter als die Molly ist im Depot Sebaldsbrück die Pferdebahn 23, Baujahr 1888 - das erste öffentliche Verkehrsmittel in Bremen, zuletzt als Laube in einem Waller Kleingarten genutzt. Der Verein „Freunde der Bremer Straßenbahn“ hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, solche ausrangierten Bremer Straßenbahnen zu restaurieren und sie auf historische Stadtrundfahrten zu schicken.

Sein Museum hat er 2003 eröffnet. Gezeigt werden Straßenbahnen, Busse, Modell-Bahnen sowie Modell-Schiffe und Oldtimer-Fahrzeuge, am Jubiläumstag gibt es auch eine Werkstattführung durch den alten Pferdebahnwagen, und auch der Honig „Schienengold“ wird verkauft, von den Bienen, die auf dem Vereinsgelände Nektar sammeln.

Anfang der Straßenbahnfreunde, Ende der Verschrottung

1989 hatten sich Straßenbahnfreunde getroffen, um die Grundlage für einen Betrieb mit historischen Straßenbahnen zu schaffen. Ende März 1990 ging die Zeit der Großraumwagen in Bremen zu Ende. Ausrangierte Fahrzeuge waren schon zuvor einfach verschrottet worden. Die Freunde der Bremer Straßenbahn haben wie deren Vorsitzender Stefan Wurst den besonderen Blick für das Historische und für die wertvollen Fahrzeuge.

Durch das Entgegenkommen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) gelang es, den Zug aus Triebwagen (Tw) 811 und Beiwagen (Bw) 1806 betriebsfähig zu erhalten und zu restaurieren. „Wir haben in unser Gründungsfahrzeug viel Zeit investiert“, sagt Gerd Borcherding, der zweite Vorsitzende. Oft fehlen die Pläne. Lediglich Fotos dienen als Grundlage fürs Restaurieren. Seit 1990 werden Stadtrundfahrten angeboten. Von Anfang an arbeiteten die Vereinsmitglieder ehrenamtlich. Inzwischen sind fünf Wagen im Einsatz.

"Bremer lieben ihre Bahn"

Gerd Borcherdings Ururgroßvater hat bereits auf der Horner Strecke die „Molly“ gefahren. „Straßenbahnen sind ein Teil der Stadtgeschichte von Bremen“, sagt der Ururenkel. „Die Bremer lieben ihre Straßenbahn.“

Der Großvater von Stefan Wurst war Lokführer. „Ich wäre gern zur Eisenbahn gegangen. Aber es ist gut, dass ich mein Hobby nicht zum Beruf gemacht habe“, sagt der Informatiker. Als Freizeitbeschäftigung macht es ihm viel Freude.

Am Sonnabend und Sonntag, 13. und 14. September, feiern die „Freunde der Bremer Straßenbahn“ von 11 bis 17 Uhr ihr Jubiläum im Straßenbahn-Museum „Depot“ an der Schlossparkstraße 45 in Sebaldsbrück.

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