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Gastkommentar Neues Denken für mobiles Arbeiten

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt in Bewegung gebracht, das Homeoffice hat sich als Alternative bewährt. Damit verbunden eröffnen sich Chancen, die es zu nutzen gilt, meint Gastautor Thorsten Haase.
27.11.2021, 22:03 Uhr
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Von Thorsten Haase

Als Live-Experiment hat die Corona-Pandemie die Arbeitswelt in Bewegung gebracht. Unternehmen und Mitarbeitende mussten Neues ausprobieren. Durchaus erfolgreich, wie jetzt viele Menschen bemerken, die sich das Homeoffice auch künftig als Arbeitsplatz vorstellen können, wenn die gegenwärtige vierte Welle hoffentlich schnell wieder abgeflaut ist. Mobiles Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Unternehmen müssen die damit verbundenen Chancen nutzen und eine neue, flexible Haltung entwickeln. Denn zurück zur Präsenzkultur geht es ohnehin nicht mehr.

Mobiles Arbeiten ist der Ausdruck von vertrauensbasiertem Arbeiten und erfordert zugleich von allen Mitarbeitenden viel Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Hinzu kommt, dass in neuen Arbeitswelten unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse von Beschäftigten, Unternehmen und Kunden abzuwägen und auszubalancieren sind. Sicherlich betrifft das Thema nur einen Teil der arbeitenden Bevölkerung, denn wer kranke Menschen pflegt oder Supermarktregale füllt, kann dies nicht am Küchentisch tun.

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Für alle anderen Berufsgruppen müssen Unternehmen dieses Privileg als zu lösende Aufgabe annehmen – und zwar individuell und gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden. Wie zum Beispiel gelingt der Austausch im Team, wenn alle zu Hause sitzen? Wie viele Tage pro Woche sollen die Kolleginnen und Kollegen doch ins Büro kommen? Brauchen wir noch all diese Quadratmeter Bürofläche? Was ist zu Hause mit Daten­sicherheit und Arbeitsschutz? Und was hält die Menschen davon ab, zu digitalen Nomaden zu werden, den Job in Bremen zu kündigen und „remote“ den besser bezahlten in einer anderen Stadt anzunehmen?

Die Unternehmen müssen neue Räume aufmachen – wortwörtlich. Weg vom Denken in Schreibtischen. Hin zu attraktiven Büroumgebungen, die Austausch, Kreativität, Vernetzung und situationsgerechtes Arbeiten ermöglichen. Hinderlich sind strikte Regulierungen. Damit umzugehen wird Unternehmen schwerer fallen, die stark in Hierarchien denken. Warum diese Flexibilität? Wir wissen nicht, wohin sich Wirtschaft und Arbeitswelt entwickeln. Wir müssen ausprobieren, beobachten, neu justieren und dazulernen. Der Lohn kann eine Unternehmenskultur sein, in der hybride Arbeitsformen und durchlässige Strukturen eine Selbstverständlichkeit sind – ob vor Ort im Büro, im Homeoffice oder in Omas Ferienhaus in der Lüneburger Heide. Unternehmen gewinnen so an Stärke, mit der sie zukünftigen Veränderungen besser gewachsen sind.

Zur Person

Unser Gastautor

ist seit mehr als zwanzig Jahren Geschäftsführer der Team Neusta Gesellschaft HEC GmbH. Er beschäftigt sich intensiv mit Unternehmensstrategie und Personalentwicklung im IT-Bereich.

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