Die meisten norddeutschen Badegewässer sind von guter Qualität und schneiden sogar mit der Note "ausgezeichnet" ab. Das geht aus Daten zur Wasserqualität 2017 hervor, die die EU-Kommission am Dienstag veröffentlicht hat. Danach gab es an den Stränden der Nordseeküste von Niedersachsen und Schleswig-Holstein bis zu Badeseen weit im Binnenland keine Beanstandungen.
Die rund 270 Badegewässer in Niedersachsen erreichten 2017 überwiegend das Prädikat "ausgezeichnet" oder "gut". Dagegen wurden zwei an der Unterweser nur mit "ausreichend" bewertet: Der Strand bei Kleinensiel in der Wesermarsch - Grund dafür könnte das stillgelegte Kernkraftwerk Unterweser sein - und der Strand bei Sandstedt zwischen Bremen und Bremerhaven. Auch die zehn Badestellen in Bremen kamen wie in den Vorjahren überwiegend auf die Einstufung "ausgezeichnet". Bundesweit wurden 2287 Badestellen im Jahr 2017 überwacht, davon lagen 366 Orte an der Nord- und Ostsee.
In Niedersachsen und Bremen nehmen die Gesundheitsbehörden während der Zeit von Mitte Mai bis Mitte September regelmäßig Proben zur Untersuchung auf Bakterien. Die gelten zwar nicht generell als Krankheitserreger, können jedoch Hinweise auf Verunreinigungen durch Fäkalien liefern. Wenn dabei bestimmte Grenzwerte überschritten werden, sprechen die Behörden Badeverbote aus.
Warnungen erfolgen auch bei massenhaftem Auftreten von Blaualgen oder Cyanobakterien. Sie treten vor allem bei hohen Wassertemperaturen in den Sommermonaten auf und können allergische Haut- und Schleimhautreizungen auslösen. (dpa)