Grohn. "Kinder sind super motiviert und ehrgeizig. Die hören wirklich erst dann auf, wenn sie es richtig können." Martin Hopert weiß, wovon er spricht, trainiert er doch zahlreiche Nachwuchs-Skater. Als Inhaber einer Bremer Skateschule und mit Engagement im Sportverein tätig, kam ihm die Idee, daheimgebliebenen Kindern während der Ferienzeit Grundregeln im Skaten beizubringen. Die neue Skateanlage in Grohn ist jetzt erstmals jeden Donnerstag Anlaufpunkt.
Sie sind seit gut zwei Jahren der Renner unter den Freizeitgeräten: Waveboards. Wie einst Inlineskater die Rollschuhe verdrängten, so hat das Waveboard längst das Skateboard in den Schatten gestellt. "Ein ausgezeichnetes Training für den Gleichgewichtssinn", findet auch Martin Hopert. Denn während das Skateboard ein Standbrett mit vier Rollen bietet, hat das Wave-board zwei sogenannte "Decks", die flexibel miteinander verbunden sind. Diese Decks laufen nicht nur jeweils auf einer Rolle, sondern sind auch noch gegeneinander verdrehbar. Mit dem Waveboard (übersetzt Wellenbrett) sollte für die Erfinder ein echtes Gefühl von "Surfen" oder "Snowboarden" aufkommen - die Kindern haben diesen ungewöhnlichen Fahrspaß samt sportlicher Attraktivität für sich entdeckt, denn der Name ist Programm: Das Waveboard bewegt sich wellenartig auf der Straße.
Koordination ist alles
"Grundsätzlich ist Waveboardfahren nicht schwerer oder leichter zu lernen als Skateboard- oder Inlineskaterfahren. Nur muss beim Waveboard deutlich mehr auf die Koordination beider Füße geachtet werden", erklärt Martin Hopert. Dadurch, dass nicht nur der Stand auf einem Brett (wie beim Skateboard) geübt wird, sondern auf zwei Decks, die sich auch noch unabhängig voneinander bewegen können, ist der Gleichgewichtssinn der Kinder doppelt gefragt.
Für den neunjährigen Nick, der mit seiner Oma auf der Skateranlage in Grohn erschien, ist das Waveboardfahren zwar nicht neu. "Aber hier habe ich viel Platz zum Fahren und kann durch die entsprechenden Trainer bestimmt auch noch einige Tricks lernen", setzte er seine ganze Hoffnung auf Martin Hopert und dessen Mitarbeiterin Lisa Stangenberg.
Bevor es über die großen, fest stehenden Wellenhindernisse auf der Skateranlage ging, wurde auch erst mal auf einem eigens aufgebauten Parcours geübt. Kleine Kegelhindernisse galt es in Bögen zu umfahren, um dann in der Hocke unter ein eigens aufgebautes Stangengerüst zu kommen, und sowohl beim Schlangenlinien fahren als auch beim Hocken und Aufrichten den Körper im Gleichgewicht zu halten. Der neunjährige Nick hatte schon bei diesen Übungen sichtlich Spaß, und auch Trainer Martin Hopert durchfuhr mit Begeisterung den Parcours. Der sollte sich im Laufe von zwei Stunden Trainingsprogramm noch um weitere Attraktivitäten steigern. Neben der Hilfe zum richtigen Stand, der Haltung, der Bewegungsabläufe achten die Trainer ganz besonders auf eines: "Die Sicherheit." Ohne Helm, Knie- und Armschützer geht nichts.
Darüber hinaus hat Martin Hopert für die Kinder ("ab fünf, sechs Jahren, je nach Entwicklungsstand") immer auch Ausweichgeräte dabei. So sollen die Fähigkeiten vielseitig trainiert und das mögliche Lieblingssportgerät entdeckt werden, bevor Mama oder Papa vergebens in die Freizeit investieren. Zur Auswahl stehen neben Wave-
boards auch Skateboards, Inlineskater, Scooter oder Kickboards samt entsprechender Sicherheitsausrüstung.
Während der Sommerferien gibt es donnerstags von 14 bis 16 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr die Gelegenheit, auf der Skateanlage am Oeversberg in Grohn (gegenüber der Jacobs University) mit Martin Hopert und Lisa Stangenberg zu trainieren.