Die Trassenplanung für die geplante Fernwärmeleitung zwischen der Universität und der Vahr muss nach Ansicht der Grünen überarbeitet werden. In der Stadtbürgerschaft wollen sie einen entsprechenden Antrag zur Abstimmung stellen. Das hat die Fraktion am Montag beschlossen.
Wie berichtet, will der Energieversorger SWB das Kohlekraftwerk Hastedt mittelfristig abschalten. Weil das Fernwärmenetz für den Bereich Hastedt/Vahr derzeit noch von dort gespeist wird, soll als Ersatz eine Pipeline von der Müllverbrennungsanlage in Findorff durch Schwachhausen bis in die Vahr neu verlegt werden. Die aktuelle Planung der SWB sieht vor, die Leitung unter anderem durch die Kulenkampffallee zu führen, wo den Arbeiten ungefähr 70 Bäume zum Opfer fallen würden. Dagegen regt sich bereits Widerstand unter den Anwohnern.
Das ist den Grünen nicht verborgen geblieben. Sie fordern nun, dass die SWB „sämtliche von ihr geprüften Trassenvarianten und deren Prüfkriterien umfänglich und transparent öffentlich zugänglich macht“, insbesondere die möglichen alternativen Verläufe entlang der Autobahn 27 und entlang der Universitäts- sowie der H.-H.-Meyer-Allee. Diese Trassenmodifikationen sollen „zeitnah, transparent und nachvollziehbar in die Variantenplanungen mit einbezogen werden“, schreibt Maike Schaefer als energiepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Der Baumschutz müsse bei der endgültigen Auswahl einer Trasse „hohe Priorität“ genießen.
Grundsätzlich stehen die Grünen allerdings zu dem Vorhaben. Ihnen ist der Ausstieg Bremens aus der Kohleverbrennung wichtig. Der Verzicht auf den Weiterbetrieb des Hastedter Kohlemeilers würde nach ihrer Darstellung eine jährliche Einsparung von rund 100 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid bewirken.