Die Fritz-Gansberg-Schule für verhaltensauffällige Kinder in Schwachhausen soll offenbar zunächst erhalten bleiben – dieses Signal des Senats sorgt für Erleichterung bei Schulleiter Thomas Schipfer. Bisher ist der Bestand der Schule laut Gesetz nur bis Sommer kommenden Jahres sicher.
Der Senat hält die Schule derzeit weiterhin für notwendig, das ging zuletzt aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Grünen hervor. Diese Antwort deutet darauf hin, dass die Schule mindestens noch mehrere Jahre existieren wird. Darüber ist Schipfer erfreut. Er verweist aber zugleich darauf, dass das Schulgebäude dringend saniert werden müsse.
Zuletzt wurden Schipfer zufolge Sanierungsmaßnahmen nicht angepackt, weil die Zukunft der Schule unklar war. „In den Fluren und der Turnhalle hat es durchgeregnet, in der Wasserlache ist sogar eine Lehrerin ausgerutscht und hat sich verletzt“, schildert Schipfer.
„Im Winter können wir einige Klassen- und Differenzierungsräume nicht nutzen, weil dort die Fensterdichtungen kaputt sind und wir trotz Heizung nicht über 15 oder 16 Grad kommen.“ Das 1976 erbaute Schulgebäude sei in 40 Jahren noch nie grundsätzlich instand gesetzt worden, sagt Schipfer. „Es braucht eine Kernsanierung, Dach und Fenster müssen erneuert werden.“ Möglich sei auch, dass eine Sanierung gar nicht sinnvoll sei und besser ein neues Gebäude entstehen sollte.
Eines von wenigen Förderzentren in Bremen
Als Zukunftsvision schlägt er vor, dass auf dem großzügigen Schulgelände perspektivisch eine Grundschule und eine Kita oder sogar ein Familienzentrum Platz finden könnten, dazu noch ein kleines Gebäude für die Förderschule für verhaltensauffällige Kinder, die ohnehin nur relativ wenige Schüler aufnimmt – derzeit bis zu 48 Kinder. „Die Schulen und Kitas hier im Stadtteil platzen aus allen Nähten“, erläutert Thomas Schipfer.
Die Fritz-Gansberg-Schule ist eines von wenigen Förderzentren, die es in Bremen noch gibt. Die meisten Förderschulen wurden im Zuge der Inklusion aufgelöst. Die Schule will Kinder fördern, die im sozialen und emotionalen Bereich besondere Unterstützung benötigen. Diese Kinder waren zuvor in den Regelschulen so stark verhaltensauffällig, dass sie dort nicht mehr unterrichtet werden konnten. In Bremen ist umstritten, ob die Fritz-Gansberg-Schule im Zuge der Inklusion perspektivisch abgeschafft werden sollte.