Jürgen L. Born, der frühere Werder-Boss, organisiert ein paar handsignierte Bälle. Wobei Franco di Santo seinen Namen natürlich nicht mehr auf die Oberfläche Leder kritzeln wird. Außerdem hat Born beste Kontakte zum Werder-Bäcker, weshalb dieser backblechweise Kuchen spendiert. Damit ist der Punkt Verpflegung auch erledigt. Und Dieter Stratmann, Geschäftsführer der Reederei "Hal över", stellt seine "Oceana" kostenlos zur Verfügung.
Damit werden am 24. August, einem Montag, 180 Flüchtlinge die Weser rauf- und runterfahren, um Bremen vom Wasser aus kennen zu lernen. Ihr Gastgeber ist die Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe (WKB), deren Slogan „Bremer helfen Bremern“ lautet. Das passt zu dem, was Kuratoriumsmitglied Jürgen Roggemann sagt: „Flüchtlinge sind uns in Bremen willkommen.“ Roggemann vertritt die „Helga-Margarethe-Roggemann-Stiftung“, die auf seine vor einem Jahr gestorbene Tante zurückgeht und die sich noch im Aufbau befindet. Auch sie „will Menschen helfen, die das brauchen.“ Die erste gute Tat: Geld zu geben für die dreistündige Ausflugsfahrt am 24. August.Die Fäden für den Schiffsausflug laufen bei Silvia Gerking zusammen, der Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG) Bremen. Die unter deren Dach organisierten Organisationen, die in der Betreuung von Flüchtlingen engagiert sind, melden jeweils 30 Teilnehmer für die Bootstour an. Das werden vor allem Familien sein, wie Gerking sagt. Und nein, das seien keine Menschen, die mit dem Boot über das Mittelmeer geflüchtet seien.
Nach welchem Verfahren schließlich die Werder-Bälle unter die Teilnehmer gebracht werden, steht noch nicht fest. Eine Verlosung wäre denkbar. Oder: jeder 15., der das Schiff betritt, bekommt einen Ball? „Da denken wir noch drüber nach“, sagt Jürgen L. Born. Von ihm kommt auch der Vorschlag, vom Martini-Anleger erstmal zum Weserstadion zu schippern, dort in Richtung Norden zu drehen, bis etwa Blumenthal zu schippern und zurück zum Martini-Anleger.