Die Südtiroler Band „Frei.Wild“ bleibt umstritten. Das zeigen die hasserfüllten Kommentare in den sozialen Netzwerken, die die Bremer Grünen für ihre kritische Anfrage zum Konzert der Gruppe in Bremen ernteten. Hass und Hetze, die in dieser Form nicht tolerierbar sind. Ganz gleich, was nun Fans oder Gegner von der Band halten, für ein generelles Verbot des Konzertes gibt es keine Grundlage.
Das Grundrecht der Kunstfreiheit steht dagegen. Polizei oder Verfassungsschutz sehen keine Gründe. Auch eine Indizierung von „Frei.Wild“-Songs scheiterte mehrfach. Aber es ist wichtig, sich wie die Grünen deutlich gegen rechte Tendenzen und rassistisches, antisemitisches oder antidemokratisches Gedankengut auszusprechen.
Dazu gehört es, nachzuschauen, ob der Band die Distanz zur rechten Szene tatsächlich fehlt oder ob das Liedgut völkisch und gewaltverherrlichend ist. Wenn diese Auseinandersetzung sachlich passiert, müssen das die „Frei.Wild“-Anhänger ertragen. Genauso wie eine Demokratie es aushalten muss, dass an ihren Rändern auch andersartige, radikale Meinungen vertreten werden. Das alles gehört zum hohen Gut der Meinungsfreiheit.
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