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Eine Geschichte und ihre Folgen Heißt es die oder das "Schulschiff Deutschland?"

Nach einem Artikel im WESER-KURIER, in dem es um das "Schulschiff Deutschland" ging, entbrannte eine Diskussion unter unseren Lesern: Heißt es jetzt DIE oder DAS "Schulschiff Deutschland"?
23.04.2017, 20:28 Uhr
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Heißt es die oder das
Von Michael Brandt

Nach einem Artikel im WESER-KURIER, in dem es um das "Schulschiff Deutschland" ging, entbrannte eine Diskussion unter unseren Lesern: Heißt es jetzt DIE oder DAS "Schulschiff Deutschland"?

„Alles Gute, alte Dame“ stand am Sonnabend über einem Artikel im WESER-KURIER, in dem es um den 90. Geburtstag vom „Schulschiff Deutschland“ ging. Eine Geschichte mit Folgen, denn unter den Lesern wurde wieder einmal diskutiert: Heißt es jetzt DIE oder DAS „Schulschiff Deutschland“? Es ist keine neue Diskussion, seit vielen Jahren wird in Leserbriefen und an Stammtischen über diese Spitzfindigkeit in der Rechtschreibung diskutiert. „Schiffsnamen sind immer weiblich“, schreibt eine Leserin. Und ein Leser ergänzte am Wochenende in einer Mail an die Redaktion: „Wenn Sie DAS „Schulschiff Deutschland“ meinen, tut das etwas weh.“

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Aber was ist jetzt korrekt? Klar ist: Schiffe sind weiblich. Wer das nicht weiß, der hat von der Seefahrt erklärtermaßen keine Ahnung und soll bitteschön die Schnut halten! Es liegt doch auf der Zunge: die „Costa“, die „Titanic“– die „Schulschiff Deutschland“. Stopp! Denn da sind Zweifel angebracht. Die „Schulschiff Deutschland“ klingt eben doch ein wenig wie gewaltsam durch die Sprach-Mangel gedreht.

Keine eindeutige Lösung, aber eine Tendenz

Zur Klärung dieses sprachtheoretischen Disputs hatte der WESER-KURIER deshalb schon vor einigen Jahren um die Stellungnahme der höchsten Instanz gebeten: Der Duden-Sprachberatung in Mannheim. Die sagt: Es gibt keine eindeutige Lösung, aber eine Tendenz. Erstens: Schiffsnamen bleiben in der Regel weiblich. Wer also die „Schulschiff Deutschland“ schreibt und sagt, macht auf alle Fälle keinen Fehler. Das besagt die Regel mit derRandziffer 247 der Duden-Grammatik. Allerdings, darauf weist die Sprachberatung auch hin, klingt diese Lösung nicht sehr elegant.

Deshalb verweist sie auf einen Ausweg, der da heißt: „Wenn ein Ausdruck, der gewöhnlich den Artikel bei sich hat, zugrunde liegt, bleibt das ursprüngliche Genus erhalten.“ Beispiele für Schiffsnamen, die die Dudenredaktion anfügt, sind zum Beispiel der oder die „Kormoran“ (der ja passenderweise auch im Vegesacker Hafen liegt). Woraus sich auch der passende Artikel für unseren Ausgangsfall ableitet: Das Schiff, also auch das „Schulschiff Deutschland“. Ahoi.

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