Das Einbruchsradar der Bremer Polizei zeigt an, in welchen Stadtteilen am meisten einbrochen wurde. Der Schwerpunkt liegt laut der interaktiven Karte klar im Norden Bremens.
Wo haben Einbrecher in Bremen in den vergangenen zwei Wochen am häufigsten zugeschlagen? Mit dem Einbruchsradar will die Polizei Bremen möglichst aktuelle Antworten liefern. Seit Mittwoch, 26. Oktober, ist die interaktive Karte im Internet freigeschaltet. Die Übersicht zeigt an, in welchen Stadtteilen und Bereichen am meisten eingebrochen wurde. Das Radar wird von den Beamten wöchentlich jeweils mittwochs aktualisiert und bildet stets die zurückliegenden zwei Wochen ab.
Wer sich die angezeigten Wohnungseinbrüche in der Hansestadt vom 14. November bis 27. November auf der Karte anschaut, stellt einen Schwerpunkt im Bremer Norden fest. Nutzer können in bestimmte Stadtteile hineinzoomen und bekommen kleine Quadrate zu sehen, die allerdings nur über einem Gebiet liegen.
Friedhof Grohn und Vegesacker Heerstraße
Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Straßenname oder gar Hausnummer der jeweiligen Tatorte nicht genannt. Aktuell ist zwischen dem Friedhof Grohn und der Vegesacker Heerstraße ein dunkelrotes Quadrat zu sehen, ein Mausklick darauf zeigt die Zahl von sechs angezeigten Wohnungseinbrüchen an. Ein dunkel gefärbtes Viereck gibt es nur noch über der Stader Landstraße in Burgdamm. Dort sind ebenfalls sechs Einbrüche eingetragen worden.
Dazu hatte die Polizei am Dienstag mitgeteilt, dass allein in Burglesum in den vergangenen Tagen vier Einbrüche verzeichnet wurden. Am Sonnabend seien zum Beispiel Täter in ein Reihenhaus an der Straße Sanders Hagen eingedrungen, und auch ein Haus an der Aarhuser Straße sei von einem Einbrecher durchwühlt worden. In Vegesack und Lesum reagierte die Polizei mit einem Schwerpunktteam.
130 Einbrüche in zwei Wochen
Um die dunkleren Vierecke herum sind in Abstufungen hellere Quadrate. Eine Gesamtzahl gibt die Polizei Bremen nicht an. Wer alle eingezeichneten Abschnitte zusammenzählt, kommt auf rund 130 Einbrüche in dem Zeitraum von zwei Wochen. In den beiden ersten Novemberwochen zeigte das Einbruchsradar noch Schwerpunkte im Bereich um die Galopprennbahn und in Borgfeld mit jeweils fünf Fällen.
Anfang Oktober habe es vermehrt Fälle im Bremer Osten gegeben, heißt es zudem von der Polizei. „Die Grundlage der Daten bildet die Tatzeitstatistik. Nur die Taten, die bei der Polizei zeitnah zur Anzeige gebracht worden sind, befinden sich im benannten Zeitraum dann auch in der Karte“, erklärt Polizeipressesprecher Nils Matthiesen. Positiv sei, dass fast die Hälfte der angezeigten Einbrüche bereits beim Versuch scheiterten. Insgesamt gebe es aber steigende Zahlen.
Das Interesse der Bürger ist laut Sprecher Matthiesen auf jeden Fall hoch. Die Zahlen würden allerdings Schwankungen unterliegen, durchschnittlich zählen die Experten 1.700 Zugriffe am Tag, speziell auf das Einbruchsradar.
Tausende Besucher auf der Homepage der Polizei
„Interessant ist, dass die Zahlen auf der Homepage der Polizei explodieren, wenn wir wöchentlich auf unserer Facebook-Seite den Link zum Einbruchsradar posten“, so Matthiesen. Mehr als die Hälfte aller Nutzer, die sich das Radar anschauen, komme direkt von der Seite der Polizei bei Facebook.
Bisherige Höchstzahl an einem Tag: 3.300 Besucher. Damit erreiche man ganz nebenbei einen erfreulichen Verkehr zwischen den beiden Auftritten. „Die Zugriffszahlen bewerten wir positiv, insbesondere weil in den ersten vier Wochen nach der Einführung des Einbruchsradars kein nachlassendes Interesse an der interaktiven Karte abzuleiten ist“, sagt Matthiesen.
Die Zugriffszahlen würden bestätigen, dass sich die Menschen mit dem Thema Einbruch beschäftigen und somit sensibilisiert werden, die Wohnung zu sichern, aufmerksam zu sein und bei Verdacht die Notrufnummer 110 zu wählen. Für ein erstes Fazit sei es allerdings noch zu früh, bislang sei das nur ein erster Trend, sagt Matthiesen.
Bürger sollen sensibilisiert werden
Bereits zum Start des Einbruchsradars hatten die Beamten darauf hingewiesen, dass es in erster Linie ein Probelauf ist. Im Rahmen der Testphase sollen dann weitere Fragestellungen über den Nutzen erörtert werden. Mit der interaktiven Karte erhoffen sich die Beamten, dass sich die Bürger noch stärker mit dem Thema Wohnungseinbrüche beschäftigen, wenn sie sehen, dass in ihrem „Viertel“ eingebrochen worden ist.
Dabei stehen unter anderem präventive Maßnahmen wie Verbesserung von Tür- und Fenstersicherungen im Mittelpunkt. Das Radar ist auch per Smartphone aufrufbar über die mobile Darstellung der Internetseite www.polizei.bremen.de. Eine alleinstehende App sei zurzeit nicht in Planung.
Während beispielsweise die Polizei Nordrhein-Westfalen in Köln in kurzen Nachrichten eine Aktualisierung zum Wohnungseinbruchradar für Köln und Leverkusen bekannt gibt und Zahlen zusammenfasst, verweist die Polizei in Bremen auf die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die nur Innensenator Ulrich Mäurer bekannt geben dürfe. Angaben darüber, wie viele Einbruchsfälle insgesamt eingepflegt worden sind oder wo der Schwerpunkt des letzten Monats liegt, gibt es nicht.