Die Vermarktung von 14 Hektar Baugrund im sogenannten Hulsberg-Quartier wird der Stadt voraussichtlich höhere Erlöse bescheren, die allerdings durch gestiegene Projektkosten größtenteils wieder aufgezehrt werden. Das geht aus einem Sachstandsbericht hervor, mit dem sich am Dienstag der Senat beschäftigt hat.
Das Stadtentwicklungsprojekt auf dem Gelände des Klinikums Mitte hat gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan bereits mehrere Jahre verloren. Grund sind massive Verzögerungen beim Neubau des Klinikums Mitte entlang der Bismarckstraße. Dorthin sollen die diversen medizinischen Einheiten umziehen, die bisher über das riesige Krankenhausareal verstreut sind, damit anschließend die Bestandsgebäude größtenteils abgeräumt werden können.
Auf den 14 Hektar soll dann ein lebendiges Quartier mit knapp 1200 neuen Wohneinheiten entstehen. Eigentlich sollte der Klinikneubau längst in Betrieb sein, nach letztem Stand wird er aber wohl erst Anfang 2019 eingeweiht. Anders gesagt: Das Projekt Hulsberg-Quartier hängt in der Warteschleife.
Die vermarktbaren Bauflächen sind inzwischen rund 84 Millionen Euro wert, im Mai 2016 war die städtische Projektentwicklungsgesellschaft GEG noch von etwa 72 Millionen Euro ausgegangen. Diese Wertsteigerung ist die gute Nachricht für die Stadt. Weniger gut ist, dass die Projektkosten inzwischen ebenfalls deutlich zugelegt haben, und zwar um etwa 10 Millionen Euro. Alles wird teurer: die Abbrucharbeiten, der Bau neuer Straßen und Versorgungsleitungen sowie die Herrichtung öffentlicher Grünflächen.
GEG-Geschäftsführer Florian Kommer geht inzwischen davon aus, dass das Hulsberg-Quartier erst 2024 Realität sein wird. Der Bebauungsplan für das Wohngebiet ist derweil fast beschlussreif. Für das Gebiet hatte der Senat bereits 2016 eine Sozialwohnungsquote von 30 Prozent festgelegt, auch Baugemeinschaften privater Bauherren sollen zum Zuge kommen.