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Kolumne 0421 Wer ist hier die geilere Hansestadt? Nix für ungut, Wipperfürth!

In der Kolumne "0421" schreibt Oliver Matiszick über große und kleine Themen, die manchmal erst auf den zweiten Blick miteinander, immer aber mit Bremen zu tun haben. Heute: Breminale, Parkplätze, Hansestädte.
12.07.2025, 05:00 Uhr
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Wer ist hier die geilere Hansestadt? Nix für ungut, Wipperfürth!
Von Oliver Matiszick

Die erste Mail, die sich am Montag meinen Augen bei Aufnahme der Werktätigkeit in der 28. Kalenderwoche des Jahres 2025 stellte, klang interessant. Ihr Absender, ein Verlag aus Bonn-Oberkassel, versprach nicht weniger als „Geile Zeiten“. Was trotz des entsprechenden Anfangsverdachts nichts mit Handlungen zu tun hatte, die sich bei weitgehendem Verzicht auf Textilien abspielen. Sondern – ganz harmlos – mit einem Kalender für das Jahr 2026, der an die Glanzzeiten des Tourenwagensports in den 70er- und 80er-Jahren erinnert. Nur: Meine Güte, was soll ich denn bitte damit?

Denn Tourenwagensport und Bremen, das passte vor vielen Jahren zwar mal mit dem seligen Louis Krages alias John Winter zusammen – aber doch nicht mehr heute! In der Gegenwart schüttelt es den Bremer Menschen auf seinem Lastenrad schon pflichtgemäß, wenn man von auswärtigen Besuchern nur gefragt wird, wo sich denn am besten parken lässt, wenn etwa die Breminale das Ziel ist. Auch das ist mir diese Woche, da ging es auf ihre Mitte und damit den Start des Musik- und Kulturfestivals am Osterdeich zu, tatsächlich passiert. Woher bitte soll ich das denn wissen, auch wenn ich ein Auto statt Lastenrad besitze? Schließlich fährt kein Mensch mit dem Auto zur Breminale. Und falls doch, dann sollte er mit diesem Umstand unterhalb der Fahrrad-Premiumroute auf der Deichkrone besser nicht hausieren gehen.

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Sofern ich da zum Kulturpessimismus neige: Das wird mir häufiger vorgeworfen. So ist mir aus der häuslichen Gemeinschaft heraus für diese 28. Kalenderwoche auch der klare Auftrag erteilt worden, doch mal zur positiven Stimmung im 0421-Land beizutragen. Weil das bitter nötig ist, seit der passgenaue Wetterumschwung den Start in die Sommerferien zu einer eher deprimierenden Angelegenheit gemacht hat. Hier also mein Versuch als Gute-Laune-Bär: Liebe Bremer Schülerinnen und Schüler, jeder Ferientag zu Hause, ob nun Bade- oder Netflix-Wetter herrscht, ist ein guter Tag. Allein schon deshalb, weil sich so keiner vor dem Gang auf eine sanierungsbedürftige Schultoilette ekeln muss. War das jetzt aufbauend, oder was?

Falls das nicht reicht, dann blicken wir doch auf Wipperfürth. Fragen Sie nicht weshalb, aber diese Woche führten meine mitunter ziellosen Wege in jenes Gemeinwesen bei Köln. Was ich im Oberbergischen Kreis eher nicht erwartet hatte, war am Ortseingangsschild der Hinweis auf den Status einer Hansestadt. Als Bremer Mensch neigt man in dieser Beziehung ja zu gewissen Exklusivitätsansprüchen, die man allenfalls noch mit Ansiedlungen wie Hamburg, Lübeck oder Rostock zu teilen bereit ist. Aber gut, dann also auch Wipperfürth. Dort fühlte ich mich als Durchreisender schon deshalb heimisch, weil sie einen Kreisverkehr haben, der den Verkehrsfluss ähnlich erfolgreich lähmt wie der Stern. Doch insgesamt ist Bremen, zurück zum Maileingang am Montag, doch geiler. Nix für ungut, Wipperfürth!

Tagebucheintrag: Am 13. Juli wird übrigens der Tag der fröhlichen Arbeitnehmer gefeiert. Der fällt 2025 zwar blöderweise auf einen arbeitsfreien Sonntag – aber ich bin dabei. Nur fragen Sie mich bitte, bitte nicht nach Parkplätzen in Bremen.

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