Äpfel, Instantkaffee oder Hundefutter steckt in den Plastik- oder Papiertüten. An zahlreichen Zäunen in Bremen hängen Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleiderspenden in Beuteln, die Freiwillige dort festgebunden haben. Seit ein paar Tagen sammeln Bremer auf diese Weise an sogenannten Gabenzäunen Spenden für Obdachlose.
Im Bremer Viertel am Sielwall der Zaun zum Spielplatz, am Bahnhofsvorplatz vorm Überseemuseum oder an der Bürgerweide in der Nähe des Zeltes für die Suppenengel gibt es solche Plätze für Bedürftige. Es ist ein Trend, der durch die Corona-Krise auch in ganz Deutschland zu sehen ist. Oft anonyme Helfer wollen damit ausgleichen, dass durch die Pandemie viele soziale Einrichtungen schließen mussten.
Sozialsenatorin lobt Hilfsbereitschaft
„Es gibt derzeit eine große Hilfsbereitschaft in der Stadt, es entwickeln sich viele unterschiedliche Hilfsangebote“, sagt Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Gabenzäune seien ein Ausdruck von Hilfsbereitschaft in der Zeit des „social distancing“. Die Senatorin findet es toll, dass Menschen ihre Kreativität einsetzen und auch ungewöhnliche Formen der Unterstützung ausprobieren.
Dem Bremer Innenressort liegen derzeit zwei Anfragen von privaten Initiativen für solche Projekte vor. Eine Behördensprecherin verweist darauf, dass Hygiene eingehalten sowie Müll und Vandalismus vermieden werden sollen. Zudem seien Menschenansammlungen auch an diesen Orten untersagt.