Es hat lange gedauert, aber am Donnerstag war sie dann schließlich da: Die Genehmigung der Baubehörde, dass das "Irgendwo-Festival" zwischen Airbus-Allee und Amelie-Beese-Straße am Samstag, 2. Juni, loslegen darf.
Die Behörde machte den Veranstaltern allerdings Auflagen. Die Lautstärke darf bei den normalen Veranstaltungen tagsüber, also zwischen 6 und 22 Uhr, 55 Dezibel nicht überschreiten und nachts (22 bis 6 Uhr) nicht lauter sein als 35 Dezibel. Bei den sechs geplanten Techno-Partys gilt die Nachtzeit ab 1 Uhr. Zum Vergleich: 55 Dezibel laut sind die meisten normalen Gespräche, Geräusche in einer Wohnung oder das Prasseln von Regen.
Ein Gutachter soll während der ersten Techno-Party am Samstag überprüfen, ob die Werte eingehalten werden. Amélie Rösel, Mit-Veranstalterin des Festivals, das im vergangenen Jahr noch unter dem Namen "Anderswo" lief, freut sich darüber. "Das ist klasse für uns, wenn die Werte offiziell festgehalten werden. Wir können dann beweisen, dass wir die Richtwerte nicht überschreiten. Wir wollen uns an die Spielregeln halten."
Anwohner wollen Festival verhindern
Die Lautstärke des Festivals in Flughafennähe ist seit Monaten weiterhin der große Streitpunkt. Einige Anwohner wollen nicht, dass es stattfindet, weil sie um ihre Abend- und Nachtruhe fürchten. Alle Versuche, den Konflikt durch Gespräche zu lösen, sind gescheitert. Die jungen Leute sollten ja gerne feiern, aber bitte nicht in ihrer Hörweite, ist der Tenor der "Irgendwo"-Gegner. "Ich glaube nicht, dass Kulturbeutel sein Versprechen einhält", sagt zum Beispiel Anwohnerin Anita Hader, die sich auch darüber ärgert, dass die offizielle Genehmigung erst zwei Tage vor dem Start erteilt wurde und damit den Gegnern wenig Zeit für rechtliche Schritte blieb. Einige Anwohner, so auch Hader, haben Anwälte eingeschaltet. Allerdings war bis Freitagnachmittag beim Verwaltungsgericht kein Eilantrag eingegangen.
Inzwischen sind aber auch die Kreativen genervt von den dauernden Protesten gegen ihre Projekte. Deshalb planen unter anderem die "Zucker"-Macher und die des "Irgendwo" für Sonnabend, 9. Juni, einen "Demo-Rave" durch die Innenstadt.
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