Der undotierte Preis des Bremer Musikfests geht in diesem Jahr an den belgischen Countertenor und Dirigenten René Jacobs. Das teilt das Musikfest in einer Presseerklärung mit. Die Auszeichnung würdigt Verdienste um das Profil der Veranstaltung, deren 25. Ausgabe am 17. August beginnt, aber auch das Setzen von Akzenten in der internationalen Musikwelt.
René Jacobs, der sein Debüt beim Musikfest im Jahr 2015 gab, wird unter anderem für mehr als 250 Einspielungen gewürdigt. Außerdem gilt er als umtriebiger Sänger, Dirigent, Musikforscher und Pädagoge, was das Vokalrepertoire des Barock und der Klassik angeht. Geboren wurde er am 30. Oktober 1946 in Gent; in der Kathedrale seiner Heimatstadt machte er auch erste musikalische Schritte als Chorknabe. Er spezialisierte sich als Countertenor und machte in diesem Stimmfach international Karriere.
Sein Debüt als Operndirigent gab René Jacobs 1983 bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, von 1997 bis 2009 war er deren künstlerischer Leiter. Dirigiert hat er unter anderem an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, bei den Salzburger Festspielen oder an der Pariser Oper. Auch die Aufführung von geistlicher Musik sei immer schon ein wichtiger Teil seines Schaffens, gewesen, heißt es. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem "Pioniergeist und tiefgründigem Studium der Partituren und historischen Quellen" durch Jacobs und der daraus folgenden Neubewertung der Werke. Er schaffe "richtungsweisende, spannungsgeladene Interpretationen".
Dieses Jahr führt René Jacobs mit dem B'Rock-Orchestra, der Zürcher Sing-Akademie und Gesangssolisten Ludwig van Beethovens "Missa solemnis" im Dom zu Verden auf.