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Neue Ausstellung in der Villa Sponte Blaumeier-Atelier geht baden

Sommer, Sonne, See: Die Maler aus dem Blaumeier-Atelier haben sich für ihre Ausstellung "Baden gehen" von den warmen Temperaturen anstecken lassen. Noch bis zum 10. Juli sind die Werke zu sehen.
10.06.2016, 00:52 Uhr
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Blaumeier-Atelier geht baden
Von Uwe Dammann

Sommer, Sonne, See: Die Maler aus dem Blaumeier-Atelier haben sich für ihre Ausstellung "Baden gehen" von den warmen Temperaturen anstecken lassen. Noch bis zum 10. Juli sind die Werke zu sehen.

Blaumeier geht baden. Sinnbildlich versteht sich – und das mit Meerjungfrauen, Badenixen, Badeperlen, Seifenblasen und knallbunten Handtüchern. Die Maler aus dem Blaumeier-Atelier haben sich für ihre aktuelle Ausstellung von Sommer, Sonne und Badefreuden anstecken lassen. Mit Mischtechnik, Pastell- und Ölkreide auf Papier, Zeichnungen und Druckgrafiken, nutzt die 14-köpfige Gruppe die unterschiedlichsten Techniken für ihre ganz individuelle Bildsprache. „Baden gehen“ heißt dann auch passend die Ausstellung, die in der Villa Sponte am Osterdeich zu sehen ist.

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Wer bereits einmal eine Blaumeier-Ausstellung besucht hat, wird es wissen: Acrylmalerei, Aquarell, Zeichnung, Linolschnitt, Radierung, Monotypie, Fotografie und Skulptur: im Malatelier ist Platz für Kreativität. Der Umgang im großen Gemeinschaftsatelier der Menschen mit einer Behinderung oder einer psychischen Krankheit ist dabei von gegenseitiger Inspiration geprägt. „Es ist sehr lebendig bei uns, die Teilnehmer tauschen sich untereinander aus, diskutieren über ihre Bilder“, sagt Kunstpädagogin Wendla Pahnke, die das aktuelle Projekt geleitet hat und die Ausstellung in der Villa Sponte kuratiert. Einmal in der Woche für jeweils drei Stunden hat sie die Arbeiten zum aktuellen Projekt betreut. Mit Erfolg, wie die aktuelle Ausstellung eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Zeichnungen von Bremer Bädern

Vielfalt in den Ausdrucksformen, in der Motivwahl und in den Maltechniken ist das bestimmende Element der Ausstellung. Colette Boberz malt farbintensive Bilder in Ölkreide. Ein Junge springt in den See, Schwimmer planschen im Wasser und immer wieder Selbstportraits von Colette, die mit dem Ball spielt oder ebenfalls einen Sprung ins kühle Nass wagt. All das ist in intensiver Farbigkeit gemalt – in Blau, Gelb oder Rot.

Ganz anders die Arbeiten von Martina Sobing, die in Mischtechnik auf Papier in dunklen Grautönen „Meeresjungfrauen“ oder das Nachtschwimmen gemalt hat. Kristine Ahrens dagegen hat ein badendes Baby oder das Babyschwimmen als Motive ausgewählt, während bei Peter Völker ganz klar der Bremen-Bezug im Vordergrund steht. In seinen Zeichnungen in Strichätzung und Linoldruck zeigt er das Stadionbad, das Waller Bad oder Badende im Unisee.

Interessierte können im Atelier malen

„Viele Motive entstanden nach einem Modell“, sagt Wendla Pahnke. Auch die „Strandnixen“ gibt es wirklich, die Kristina Ahrens im knappen Bikini gemalt hat. Sie stellten sich vor blauem Meer in Pose und fixieren den Betrachter. Eindrucksvoll auch die Serie in Linoldruck „Soap Bubble Box“ von Christian Piep oder die „Kapriolen unter Wasser“ von Heike Paprotta. Kursleiterin Wendla Pahnke ist ebenfalls mit sehenswerten Arbeiten vertreten. In „Flut“ steht eine Frau im roten Mantel vor blaugrauem Meereshintergrund, während die einsetzende Flut ihre nackten Beine umspült. Das Blaumeier-Atelier ist ein inklusives Kunstprojekt, das seit 1986 besteht. Über die Woche verteilt nehmen mehr als 60 Personen an den künstlerischen Angeboten teil.

Am Donnerstagnachmittag steht das Malatelier Interessierten offen. Mit unterschiedlichen Materialien wie Acrylfarbe, Stiften und Kreiden wird an selbst gewählten Themen gearbeitet. Im Blaumeier-Atelier steht der einzelne Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten im Zentrum. Alle Kursteilnehmer bringen sich in die künstlerische Arbeit ein. Die Angebote des Malbereichs sind, wie alle Angebote des Blaumeier-Ateliers, kostenfrei. Blaumeier stellt den Raum und das Material zur Verfügung. Teilnehmer können die Arbeit des Blaumeier-Ateliers mit einer Spende oder durch eine Fördermitgliedschaft unterstützen. Wer an den Kursen des Blaumeier-Ateliers teilnehmen möchte, kann direkt in das offene Atelier am Donnerstagnachmittag kommen oder sich vorher telefonisch über die Teilnahmemöglichkeiten erkundigen.

Die Ausstellung „Baden gehen“ ist noch bis zum 10. Juli in der Villa Sponte am ­Osterdeich 59 b zu sehen. Geöffnet ist sie Dienstag, Sonnabend und Sonntag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.

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