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Straßenkunst in Bremen La Strada startet: Was das Festival 2024 zu bieten hat

Die 30. Ausgabe von La Strada in Bremen steht unter dem Motto "Perspektivwechsel". Was Besucher beim Festival ab Freitag erleben können.
07.06.2024, 10:00 Uhr
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La Strada startet: Was das Festival 2024 zu bieten hat
Von Lisa Duncan
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"Change of Perspectives – Perspektivwechsel" lautet das Motto für die 30. Ausgabe von La Strada vom 7. bis 9. Juni in Bremen. Und damit meint die neue Festivalleitung, bestehend aus Frederieke Behrens und Tobias Pflug, nicht nur ihren Blickwinkel, sondern auch die Sicht des Publikums auf das internationale Festival der Straßenkünste: "Es geht auch darum, wie die Besucher auf die Kunst, die Gesellschaft und letztlich auch die Politik schauen", sagt Tobias Pflug und weist darauf hin, dass La Strada mit dem Wochenende der Europawahl zusammenfällt.

Was ist neu bei La Strada 2024?

Neu ist nicht nur das Organisationsteam, dessen Mitglieder bei der Neuen Gruppe Kulturarbeit viele Jahre das Explosive-Theaterfestival im Kulturzentrum Schlachthof ausgerichtet haben. Neu ist auch, dass La Strada wieder mehr zu seinen Wurzeln der Straßenkunst zurückkehren soll. "Wir wollen den öffentlichen Raum bespielen und verzichten dabei vielfach auf Bühnen. Also raus aus der Gemütlichkeit, rein in die Straße", erläutert Pflug.

So soll die Wiese hinter der Kunsthalle diesmal nicht bespielt werden. Dafür soll es auf den Wallwiesen vor der Kunsthalle tagsüber ein Mitmachprogramm geben, unter anderem mit Schreibmaschinen, einer Voice Box und dem Bau einer riesigen Holzpyramide. Abends sollen auf dem Open Space beim Domshof Musiker und DJs aus Bremen auftreten. Als neue Spielorte kommen der Platz Contrescarpe/Ecke Meinkenstraße, der Ulrichsplatz und der Ziegenmarkt hinzu. Das veränderte Konzept habe auch finanzielle Gründe, sagt Frederieke Behrens. Denn in fast allen Veranstaltungsbereichen, sei es Catering, Energiekosten oder Security, habe es extreme Kostensteigerungen gegeben.

Wie wird La Strada dieses Jahr eröffnet?

Die Eröffnungsshow am Freitag um 22.30 Uhr mit dem Titel "Across the Wall" ist eine artistische Freilicht-Performance der internationalen Gruppe Cirque on Edge, welche die Zuschauer am besten von der Contrescarpe aus sehen können. Nach dem Motto "Distanzen überwinden, Menschen verbinden" bauen sechs Artisten eine acht Meter lange Brücke über den Wall. Nebenbei bekommen die Zuschauer eine Mischung aus Theater, Zirkus, Equilibristik (Gleichgewichtskunst) und Partnerakrobatik geboten. Die Performance wurde gerade auf der Bremer Galopprennbahn erfolgreich geprobt. Die Doppeldeutigkeit im Wortsinn von Wall, das englische Wort für Mauer, sei hier nicht zufällig, erklärt Artist Justinus Portenier. Weitere Aufführungen sind am Sonnabend und Sonntag jeweils um 11 Uhr, "damit es für alle, auch für Familien geeignet ist", sagt Frederieke Behrens. Das komplette Programm ist gedruckt zum Preis von zwei Euro erhältlich oder online einsehbar.

Bleibt La Strada kostenlos?

La Strada bleibt für Besucher eintrittsfrei. Spenden sind aber erwünscht, weil die Künstler auch vom Hutgeld leben. Dass es La Strada bis ins 30. Jahr geschafft hat, dazu tragen 60 bis 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie diverse Sponsoren bei. Neben der Stadt Bremen sind als Förderer unter anderem die Sparkasse, der Umweltbetrieb Bremen, Cambio Carsharing und der WESER-KURIER mit im Boot. Größter privater Sponsor ist mit rund 630 Mitgliedern der La Strada Förderverein. "Das Geld muss irgendwo herkommen, darum muss man das Festival auf viele Beine stellen. La Strada trägt seinen Teil dazu bei, dass Bremen attraktiv ist", sagt Thomas Nolte, Vorsitzender des Fördervereins. Für 60 Shows von 16 Gruppen mit 44 Künstlern an 10 Spielorten beträgt das Budget dieses Jahr knapp 190.000 Euro.

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