Positiv, fast euphorisch fällt die Bilanz der Veranstalter der Breminale aus. "Das war eine Breminale, wie wir sie alle dringend gebraucht haben", sagt Jonte von Döllen, der künstlerische Leiter des fünftägigen Musikfestivals. Der Stoßseufzer der Erleichterung hat vor allem mit dem zumeist trockenen Wetter zu tun. Beim Aufbau sei es noch nass und grau gewesen. Doch pünktlich zum Start sei das Wetter von Regen auf Sonne umgeschwenkt. Die Folge: "Wir konnten einen der schönsten Eröffnungsabende ever erleben." Auf mehr Livemusik zu setzen, hat sich nach Angabe der Veranstalter bezahlt gemacht. Die Konzerte auf den großen Bühnen seien gut besucht gewesen.
Die Veranstalter schätzen, dass rund 200.000 Menschen zum Osterdeich, der Parkbühne und dem Lichtluftbad pilgerten. Ein deutliches Plus gegenüber dem vergangenen Jahr, als sich wegen des miserablen Wetters nur 140.000 Menschen blicken ließen. Der bisherige Rekord liegt bei 220.000 Besuchern. Erfreut zeigen sich die Veranstalter über die gestiegene Spendenbereitschaft beim eintrittsfreien Festival. Insgesamt hätten die Spenden-Crews auf dem Platz knapp 20.000 Euro gesammelt. Zusammen mit dem Verkauf von 1300 Soli-Tickets kommen die Veranstalter auf rund 50.000 Euro. "10.000 Euro mehr als im Vorjahr – wow", sagt Jonte von Döllen.
Gestiegen sind nach Angabe der Veranstalter auch die Umsätze aus der Gastronomie. Aller Voraussicht nach entsprechen sie den kalkulierten Werten, so von Döllen. Insgesamt seien 500 Fässer Bier verzapft worden. Gleichzeitig wurden 60 Kubikmeter Altglas und 1500 Kisten fremdes Leergut eingesammelt. Zufrieden zeigt sich auch das Awareness-Team. Das Angebot sei gut angenommen worden, es habe das allgemeine Sicherheitsgefühl gestärkt. Beschwerden über zu laute Musik hätten sich in Grenzen gehalten. Laut von Döllen wurden gegenüber dem Vorjahr Lautstärkepegel und Bassintensität verringert.
Auch die Polizei zieht ein positives Fazit. Nach aktuellem Stand könne man von einem "überwiegend friedlichen Fest" sprechen, sagt Polizeisprecher Bastian Demann am Sonntagnachmittag. Getrübt wird das Bild nach seiner Angabe nur durch "veranstaltungstypische Straftaten", die er allerdings auch nicht kleinreden wolle. Als Beispiele nennt Demann Beleidigungen, Diebstähle und Körperverletzungen.

Auch in den Abendstunden lockte die Breminale am Sonnabend Tausende auf den Osterdeich.
Insgesamt sei das bewährte Sicherheitskonzept der Polizei aufgegangen, sagt Demann. Gemeint sind die Videoüberwachung und eine Container-Wache vor Ort. Hinzu kamen uniformierte und zivile Kräfte, die über das Festivalgelände patrouillierten. Eine endgültige Bilanz der diesjährigen Breminale will die Polizei an diesem Montag ziehen.
Für leichte Verwirrung sorgte zum Abschluss die Frage, um die wievielte Auflage der Breminale es sich eigentlich handelte. Der WESER-KURIER sprach durchweg von der 38. Runde, von Döllen in seiner Bilanz von der 37. Dem Mysterium will er auf den Grund gehen. Für die kommende Woche stellt der künstlerische Leiter eine erhellende Mitteilung in Aussicht. "Dann werden wir die Sache klarstellen."