„Singen macht Spaß“, sagt Julia Bachmann. „Gemeinsames Singen stiftet Gemeinschaft.“ Die bekannte Bremer Sopranistin ist davon überzeugt, „dass jeder junge Mensch singen kann, wenn er den Raum bekommt, dieses in sich zu entdecken.“ Deshalb ist die Solistin sehr glücklich darüber, dass ihr die Leitung des innovativen Gesangprojekts „Young Voices“ übertragen worden ist.
Der Bremer Kultursenator als Initiator und der Kreis-Chor-Verband Bremen als Träger wollen der Chorlandschaft damit einen Impuls geben und durch niedrigschwellige Angebote bei jungen Leuten die Begeisterung für gemeinsames Singen wecken. Denn: Mitmachen kann jeder, unabhängig von bisheriger Erfahrung und musikalischen Vorkenntnissen.
Im Herbst werden vier Kinder- und Jugendchöre im Bremer Osten, Westen, Süden und Norden neu gegründet und sofort mit den Proben beginnen, teilt das Kulturressort mit. Dazu sollen Kooperationen mit Freizeitheimen, SOS-Kinderdörfern und anderen Einrichtungen entstehen. Darüber hinaus ist die gesangspädagogische Arbeit mit mehr als 20 Schulklassen und 16 Kita-Gruppen geplant. Zusätzlich soll eine Ausschreibung Erwachsenen-Chöre dazu motivieren, selbst ein Jugendchor-Programm zu initiieren. Für die Kinder und Jugendlichen in den Chören, für Schulen und Kitas ist die Teilnahme an „Young Voices“-Projekt kostenfrei.
Für alle dürfte eine große gemeinsame Aufführung ein zusätzlicher besonderer Anreiz sein: Im Februar 2024 soll unter dem Titel „Irgendwo auf der Welt gibt‘s ein bisschen Glück“ eine interkulturelle, mehrsprachige und zeitgemäße Version der Geschichte der Bremer Stadtmusikanten aufgeführt werden. Die Leitung liegt in den Händen von Julio Fernandez, Leiter des Bremer Hochschulchores. „Er ist sehr liebevoll, hat Power und Charme“, kommentiert Julia Bachmann diese Besetzung.
„Wir wollen eine Form finden, die auch Kinder und Jugendliche anspricht, die sonst gar keine Berührung zum Chorgesang haben, aber interessiert sind“, hebt die Projektleiterin die Bandbreite des Projekts „Young Voices“ hervor. „Wir hoffen, dass gerade Kinder, die noch nie gesungen haben, sich herzlich eingeladen fühlen“, weist Kirsten Bodendieck, Vorsitzende des Kreischorverbandes Bremen, auch auf den kostenlosen Schnuppertag am 13. August im Bürgerpark hin.
„Das ist das wirklich Besondere, dass alles von Gesangstrainern und -pädagogen begleitet wird“, betont Julia Bachmann. Durch individuelles Gesangstraining und Stimmbildung würde auf persönliche Bedürfnisse eingegangen. Dafür arbeiten bei diesem Projekt Gesangspädagogen, Dozierende und Chorleiter zusammen.
„Wir wollen die Chor- und Sing-Landschaft Bremens für junge Menschen zukunftsorientiert verbessern. Es sollen völlig neue Möglichkeiten geschaffen werden und alte ausgebaut beziehungsweise verbessert werden“, sagt Kirsten Bodendieck.
„Young Voices“ geht auf eine Initiative von Elombo Bolayela zurück. Der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete hatte angeregt, Gesangsprojekte für junge Menschen ins Leben zu rufen, um den Nachwuchsproblemen der Bremer Chöre aktiv entgegenzuwirken.