Warum sind Sie Dramaturg geworden?
Nils Matzka: Ich habe immer schon davon geträumt, am Theater zu arbeiten, und mich darum viel als Spieler, Workshopleiter, Regisseur und Autor engagiert - aber dennoch wusste ich nicht, welcher Beruf wirklich zu mir passt. Über meine damalige Leipziger WG und ein Praktikum in der Theaterpädagogik der "Kaos-Kulturwerkstatt" lernte ich das Berufsbild kennen. Lesen, schreiben, vermitteln, entscheiden, kommunizieren, analysieren und so weiter – der Beruf passte fast zu gut meinem Naturell. Und so entschied ich mich nach meiner Ausbildung zum Erzieher, meine Minderwertigkeitskomplexe zur Seite zu packen, meine Träume ernst zu nehmen und es mit dem Dramaturgie-Studium zu versuchen.
Wo haben Sie Ihr Handwerk gelernt?
In Leipzig, an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“, konnte ich mit einem Bachelor in Dramaturgie anfangen. Dann hat es mich für meinen Master weiter an die Theaterakademie Hamburg gezogen.
Ans Theater Bremen hat es Sie verschlagen, weil…
… mich speziell die Sparte für junges Publikum schon im Studium interessiert hat, und weil das Junge Theater Bremen eine unvergleichlich interessante Bühne dieser Sparte ist. Mich begeistert sowohl die Experimentierfreude des Moks, als auch der schiere Umfang an partizipativen Projekten der Jungen Akteure.
Ihr großes Vorbild ist…
Für mich gibt es eher eine wechselhafte Ansammlung von Persönlichkeiten, die mich beeindrucken oder in positivem Sinne beeinflusst haben. Seit meinem zwölften Lebensjahr bin ich zum Beispiel von Björk und ihrem rückhaltlosen Selbstausdruck beeindruckt. Direkt beeinflusst haben mich der freie Dramaturg Cornelius Puschke, die Tanzkritikerin und Dozentin Gabriele Wittmann sowie die Bücher von Édouard Louis, Roxane Gay und Kabi Nagata.
Und ihr Traumstück ist…
… potenziell immer das Stück, an dem ich gerade (mit-)arbeite.