Während der Mietvertrag für die Bremer Philharmoniker im Tabakquartier in Woltmershausen nach Zustimmung aller Gremien bereits abgeschlossen ist, entscheidet der Senat am Dienstag nun über die Anmietung eines Gebäudeteils im Quartier, in dem das Zentrum für Kunst (ZfK) entstehen soll – eine Produktions- und Präsentationsstätte für die professionelle Freie Szene der bildenden und darstellenden Künste.
Insgesamt sollen rund 5500 Quadratmeter Fläche angemietet werden. Im Erdgeschoss des Gebäudes entstehen zwei Theatersäle inklusive Backstagebereich und moderner technischer Ausstattung. Es wird drei Proben-, Lager- und Büroräume sowie einen Bar-Trakt mit Küche für veranstaltungsbegleitende Gastronomie geben. Im ersten Stock gibt es Platz für 20 Atelierräume mit einer Größe von 43 bis hin zu 85 Quadratmetern. Im Untergeschoss befinden sich zwei Studioräume für die Produktion von Audio- und Videoinhalten. Künstler sollen für befristete Zeiträume kostenlos in den vorhandenen Ateliers arbeiten können.
Für den Betrieb des Zentrums soll ein neues Referat in der Behörde des Senators für Kultur entstehen. Die Kosten für eine Anmietung über eine feste Mietdauer von zunächst 15 Jahren mit Beginn am 1. Januar 2022 belaufen sich laut entsprechender Senatsvorlage auf insgesamt 12,6 Millionen Euro, die prioritär aus dem Kulturhaushalt sowie durch Drittmittel und Einnahmen aus dem Betrieb des Zentrums finanziert werden sollen. Für die ersten drei Jahre konnte das Kulturressort bereits private Spenden in Höhe von 900.000 Euro einwerben.
Sofern alle Gremien der Anmietung zustimmen, soll laut Kulturbehörde im Juni damit begonnen werden, unter Beteiligung der Verbände und Fachleute ein Nutzungs- und Vergabeverfahren für potenzielle Nutzer zu erarbeiten, sodass bis zum Spätherbst feststeht, wer jeweils für einen befristeten Zeitraum einziehen darf. Voraussichtlich ab April 2022 wird eine Nutzung des Quartiers in vollem Umfang möglich sein.
Ziel sei es, im ZfK bis zu 120 Veranstaltungen der darstellenden Künste und mindestens zwei Ausstellungen pro Jahr zu realisieren. Das Zentrum solle „weniger Werkstatt oder Experimentierfeld als vielmehr ein Ort professioneller künstlerischer Arbeit“ werden, heißt es in der Vorlage. Es solle zur Professionalisierung der Freien Szene beitragen, indem es ihre Produktions- und Arbeitsbedingungen verbessere.